Start Erzgebirge Museumsnacht in der Silber-Schmelzhütte
Artikel von: Redaktion
30.09.2016

Museumsnacht in der Silber-Schmelzhütte

Besuchen Sie zur Museumsnacht die Silber-Schmelzhütte! Foto: U. Kaiser
Besuchen Sie zur Museumsnacht die Silber-Schmelzhütte! Foto: U. Kaiser

In Schneeberg-Lindenau, unterhalb des Siebenschlehener Pochwerks (Forststraße 40), befindet sich ein besonderes bergbauhistorisches Kleinod: die Silber-Schmelzhütte Sankt Georgen. Sie ist ein einzigartiger Sachzeuge vorindustrieller Hüttenindustrie, von dem kein zweites seiner Art im mitteleuropäischen Raum bekannt ist.

Die interessante Geschichte der Silber-Schmelzhütte

Seit 2010 kümmert sich der Verein Silber-Schmelzhütte St. Georgen Schneeberg/Erzgebirge e. V. um den Erhalt und Ausbau des hochinteressanten Gebäudes. Von den fast 100 Silberschmelzhütten, die es in der Region einmal gab, ist sie die einzige mit originaler Bausubstanz eines Schmelzhüttengebäudes. Die Schmelzhütte wurde 1665 auf Befehl des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II gebaut. Sie war eine der bedeutendsten Schmelzhütten im Schneeberger Bergrevier und arbeitete rund 50 Jahre.

Nach 1710 konzentrierte man in Sachsen das Schmelzen von Erzen in größeren und technologisch rentableren Hütten. Im zweigeschossigen Hüttengebäude gibt es zwei übereinanderstehende Blockstuben samt Umgebinde. Bemerkenswert an den beiden Blockstuben ist, dass das Holz – wissenschaftlich gesichert – aus dem Fälljahr 1664 stammt.

Ein Verein kämpft um den Erhalt

Um dieses interessante Kleinod der Schneeberger Bergbaugeschichte zu erhalten, wurde 2010 der Verein Silber-Schmelzhütte St. Georgen Schneeberg/Erzgebirge e. V. gegründet. Er erwarb das Haus im Rahmen eines Erbbaurechtes für 99 Jahre. Jeden dritten Dienstag im Monat treffen sich die Mitglieder 17.30 Uhr, haben auch an den Wochenenden unzählige Stunden investiert, um das Gebäude wieder herzurichten. In den fast sechs Jahren wurde dabei Beeindruckendes geschafft. „Dank Fördermittel des Landes konnte bereits die neue/alte Blockbohlenstube im Erdgeschoss fertiggestellt werden”, erklärt der Vereinsvorsitzende Ulrich Kaiser. Und er nutzt die Gelegenheit, allen, die bis jetzt das Vorhaben in unterschiedlichster Weise unterstützt haben, zu danken. „Es gibt aber noch jede Menge zu tun.”

Nun erreichte den Verein eine weitere sehr positive Nachricht. Für die Instandsetzung der Blockstuben des einzigartigen Hüttengebäudes stellt die Stiftung für Denkmalschutz 15.000 Euro zur Verfügung. Damit werden der Lehmbehang innen und außen sowie zwei Holzbalkendecken mit Lehmwickeleinbau über dem Erd- und Obergeschoss unterstützt.

Museumsnacht am 2. Oktober

Eine gute Gelegenheit, die Silber-Schmelzhütte anzuschauen, bietet sich zur Museumsnacht am 2. Oktober. Von 18 bis 24 Uhr kann man das Haus besichtigen. 19 Uhr erleben Besucher den Vortrag „Die letzten Bewohner der Georgenhütte – die Geschichte der Familie Georgi” und natürlich beantworten die Vereinsmitglieder gern Ihre Fragen.

Der Verein bietet auch an anderen Tagen gern Führungen an. Bitte melden Sie sich telefonisch bei Peter Günther unter 03772 25657 an.