Start Chemnitz Nach Brand: Gastronom wird Versicherungsbetrug vorgeworfen
Artikel von: Judith Hauße
08.07.2021

Nach Brand: Gastronom wird Versicherungsbetrug vorgeworfen

Nachdem das LKA lange den Verdacht auf ein rassistisches Tatmotiv hatte, sei nach aktuellen Ermittlungserkenntnissen davon auszugehen, dass es sich um Versicherungsbetrug handelte. Foto: Harry Härtel

Im Fall des Brandes im kurdischen Restaurant „Mangal“ in der Chemnitzer Innenstadt am 18. Oktober 2018 gibt es nun eine Wende. Nach Ermittlungen des Landeskriminalamt Sachsen (LKA) wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Verbindung mit besonders schwerer Brandstiftung und rassistischem Motiv steht nun fest: Es gibt keinerlei Anhaltspunkte für eine ausländerfeindliche Tatmotivation. So informierte das LKA in dieser Woche.

Dort heißt es, es erhärtet sich nach langen kriminaltechnischen Untersuchungen der Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung gegen den damaligen Inhaber des Restaurants „Mangal“.  “Nach aktuellem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass das Motiv für die Tat die Auszahlung der Versicherungssumme war, es sich mithin um einen Versicherungsbetrug gehandelt hat”, so ein Sprecher des LKA.

Am Mittwoch (7. Juli) fanden deshalb Durchsuchungsmaßnahmen gegen den ehemaligen kurdischen Restaurantbetreiber und vorgeblich Geschädigten sowie einen Mittäter in Wohn- und Geschäftsräumen statt.

Dabei sei in Chemnitz und Frankenberg umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, das jetzt ausgewertet werden muss. Die beiden Beschuldigten wurden vorläufig festgenommen. Eine Haftrichtervorführungfand heute statt.

Am 18. Oktober 2018 war in dem Lokal an der Straße der Nationen ein Brand gelegt worden. Durch das Feuer bestand Lebensgefahr für die fünfzehn Bewohner des Mehrfamilienhauses, in dessen Erdgeschoß sich das Restaurant befand. Nur durch schnelle Evakuierungen und das professionelle Handeln der eingesetzten Feuerwehr wurde niemand dauerhaft verletzt. Es entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe.