Start Chemnitz Nach Entscheidung für erhalt des Chemnitztalviadukt Bahn-Verantwortliche vor Ort
Artikel von: Redaktion
20.06.2018

Nach Entscheidung für erhalt des Chemnitztalviadukt Bahn-Verantwortliche vor Ort

Der Blick geht nicht nur nach oben sondern auch nach vorn: Verkehrsminister Martin Dulig (3.v.l.) bestaunt gemeinsam mit OB Barbara Ludwig sowie Vertrern der Deutschen Bahn (links) und Mitgliedern des Viadukt Chemnitz e.V. das zu sanierende Industriedenkmal. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. „Ich freue mich sehr, dass Engagement belohnt wird“, sagte Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig am Mittwoch mit Blick auf das Viadukt Beckerstraße, umgangssprachlich auch Chemnitztalviadukt genannt. Jahrelang kämpften die Bürger um ihr Viadukt. Seit am 1. Juni feststeht, dass das bedeutende Industriedenkmal durch die Deutsche Bahn zu erhalten und bis 2019 für die Sanierung eine neue Planung vorzulegen ist, ist die Freude auf vielen Seiten groß.

„Große Projekte kann man nur gemeinsam realisieren“, betonte dann auch Eckart Fricke, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn. Es gelte nun gemeinsam mit der Stadt Chemnitz Impulse für die stadtbildgebene Erscheinung des Viaduktes zu sammeln.  Denn wie dieses später einmal genau aussehen soll, ist noch offen. „Das muss sicherlich gesandstrahlt und gestrichen werden“, sagte Fricke.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig ist sich der vielen Arbeit, die noch vor der Stadt liegt, durchaus bewusst. „Aber so etwas löst Kräfte aus“, weiß sie aus Erfahrung. Bis Ende 2019 müssen nun gemeinsame Lösungsvorschläge eingereicht werden, die Bauarbeiten könnten dann eventuell Ende 2021, Anfang 2022 beginnen. Die Kosten liegen bei voraussichtlich 27 Millionen Euro, das sind zehn mehr als im Falle eines Neubaus.

Für die Verantwortlichen des 2014 gegründeten Viadukt Chemnitz e.V. ist die Entscheidung für den Erhalt des Becker-Viaduktes auch nur ein Teilerfolg. „Uns geht es um alle Viadukte in Chemnitz“, sagte am Mittwoch Anke Rödel. Vier von diesen droht aber höchstwahrscheinlich der Abriss. „Hier ist einfach kein Platz für entsprechende Umbauten wie Lärmschutzmauern oder Brandschutzvorrichtungen“, begründet Lutz Buchmann, Projektleiter Sachsen-Franken-Magistrale bei der Deutschen Bahn.

„Wenn man das so baut, wäre dann vom Denkmal nichts mehr übrig“, verdeutlicht er. Die Mitglieder des Viadukt Chemnitz e.V. wollen trotzdem weiter kämpfen. Wenigstens der Wiedererkennungswert soll nach ihrer Sicht erhalten bleiben, selbst wenn ein Neubau nötig werde.