Start Chemnitz Nach Jugend-Umfrage: Chemnitz will attraktiver werden
Artikel von: Nathalie Veigel
01.02.2024

Nach Jugend-Umfrage: Chemnitz will attraktiver werden

Oberbürgermeister Sven Schulze präsentierte die Ergebnisse des ersten Jugendmeetings.Foto: Nathalie Veigel

Kann Chemnitz Jugend?

Eine Frage, die schon lange in der Stadt diskutiert wird – auch, weil die meisten Chemnitzer Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren jüngsten Umfragen zufolge die Stadt nach der Schule oder Ausbildung verlassen will. So die bittere Wahrheit, weswegen das Rathaus noch vor Weihnachten letzten Jahres die jungen Menschen zu einem Treffen hinter verschlossenen Türen einlud. Rund 60 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Am Freitag (26. Januar) gaben Oberbürgermeister Sven Schulze, Katrin Günther und die Koordinatorin für Kinder- und Jugendbeteiligung der Stadt Chemnitz, nun die Ergebnisse des ersten Chemnitzer Jugendmeetings bekannt. Die Veranstaltung im Dezember 2023 ermöglichte einen offenen Dialog über Themen, die vor allem in der Jugendwelt von Bedeutung sind. Die Resonanz war positiv, aber die Frage bleibt: Werden die diskutierten Ideen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt? Schulze betonte die Dringlichkeit, Jugendliche aktiv in die Stadtgestaltung einzubeziehen.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Der Wunsch nach einer jugendfreundlichen Stadt ist klar formuliert: Mehr Events, Kultur, Festivals und Treffpunkte sollen Chemnitz lebendiger machen. Auch geplante Verbesserungen im Nahverkehr, Radwegenetz und Grünflächen, sowie eine vielfältigere Gastronomie und erweiterte Shoppingmöglichkeiten standen auf der Agenda.

Die Ergebnisse des Jugendmeetings wurden breit kommuniziert: Bürgermeister, Stadtratsfraktion, Wirtschaftsbeirat, Arbeitsagentur und die Universität Chemnitz erhielten Kenntnis. Doch wie geht es nun weiter? Während Medienvertreter auf Pressekonferenzen die breite Öffentlichkeit informieren, bleibt die Skepsis, ob die Ergebnisse ausreichen, um echte Veränderungen herbeizuführen.
Die Stadt plant, die Jugend aktiv in die Entwicklung des Rahmenplans für die Innenstadt einzubeziehen.

Wer soll das bezahlen?

Außerdem sind jährliche Jugendversammlungen sowie eine Workshop-Veranstaltung auf dem wiederstattfindenden KOSMOS-Festival in Chemnitz geplant. Bei dieser Veranstaltung sollen die Erkenntnisse aus den Jugendversammlungen weitreichend dargelegt und ein konstanter Dialog mit den Jugendlichen aufrechterhalten werden. Die Absicht, die Ergebnisse nicht nur zu kommunizieren, sondern auch in die Stadtentwicklung zu integrieren, wird positiv wahrgenommen. Dennoch bleibt die entscheidende Frage offen: Wann werden konkrete Maßnahmen ergriffen? Die Jugendlichen haben klare Vorstellungen, die auf ihrer Zielliste stehen. Die Finanzierung dieser Projekte bleibt jedoch unklar. Schulze äußerte lediglich: „Umsonst ist nichts. Ich halte es für wichtig, dass wir sichtbare Ergebnisse hinbekommen. Es soll mit den vorhanden finanziellen Mitteln erledigt werden.

Doch ob die Stadt ausreichende Budgets dafür freigeben wird, ist noch unklar. Es bleibt zu beobachten, in welchem Zeitrahmen erste Veränderungen sichtbar werden. Die Bürger von Chemnitz können gespannt darauf sein, ob die Diskussionen im Sande verlaufen oder ob tatsächliche Handlungen folgen. Die Vorstellung von einer lebendigeren Stadt existiert, jedoch erfordert der Weg dorthin konkrete Maßnahmen und Engagement von allen Seiten.