Start Nach Kretschmer auch Handwerk pro Atom
Artikel von: Sven Günther
11.04.2023

Nach Kretschmer auch Handwerk pro Atom

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert scharf die Verlängerung der Laufzeit deutscher Atomkraftwerke. Jetzt plädiert auch der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Jörg Dittrich, dafür, neu zu überlegen.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer fordert scharf die Verlängerung der Laufzeit deutscher Atomkraftwerke. Jetzt plädiert auch der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Jörg Dittrich, dafür, neu zu überlegen. Foto: SHWT

Sächsischer Handwerkstag für Atom-Energie

Region. Die Worte des MP kamen wie aus einem MG – ein Plädoyer pro Atom! Michael Kretschmer forderte während eines Bürgerforums in Johanngeorgenstadt, die Atomkraftwerke nicht abzuschalten. Kretschmer: “Was für ein Irrsinn, wenn man einen Mangel an Energie hat, diese fünf, sechs Prozent noch aus dem Markt zu nehmen.” Und später: “Energie ist die Achillesferse jeder Wirtschaft. Wir müssen dafür sorgen, dass Klarheit entsteht. Es kann doch nicht sein, dass ein Land wie Deutschland, ein Land der Ingenieure, hier so rum stolpert und nach dem Prinzip Hoffnung arbeitet. Das erträgt man ja nicht als klar denkender Mensch.“

Handwerker-Chef pro Atom

Jetzt meldet sich Jörg Dittrich, der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, zu Wort, äußert sich zur geplanten Abschaltung der Atomkraftwerke. Dittrich: “Es ist dies eine Entscheidung, die eigentlich nochmals gründlich überdacht werden sollte.
Können wir es uns angesichts der aktuell seit Jahrzehnten größten Energiekrise in Deutschland wirklich leisten, fortan auf die drei verbliebenen, relativ sicheren und noch dazu CO2-freien Energielieferanten und-versorger zu verzichten, statt diese in Reserve zu belassen?”

Handwerk braucht Sicherheit

Dittrich weiter: “Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten wie der jetzigen muss es aus Handwerkssicht vor allem darauf ankommen, in der Energieversorgung eine Grundlast sicherzustellen und zugleich deutlich mehr Engagement für grundlastfähige, moderne Technologien an den Tag zu legen.
Handwerkerinnen und Handwerker wollen sicher sein, dass bei hohem Strombedarf auch die Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Der Strompreis muss wettbewerbsfähig sein. Dies ist er aber momentan nicht. Wir erwarten, dass die politisch Verantwortlichen sich diesem Befund bei ihren Entscheidungen stellen!”