Start Chemnitz Nach Terroreinsatz: Bewohner warten auf Rückkehr in Wohnungen
Artikel von: Redaktion
10.10.2016

Nach Terroreinsatz: Bewohner warten auf Rückkehr in Wohnungen

Auch Harro und Ingrid Saupe sind von der Evakuierung betroffen. Sie wohnen zwei Etagen unter der betroffenen Wohnung. Foto: Nicole Neubert
Auch Harro und Ingrid Saupe sind von der Evakuierung betroffen. Sie wohnen zwei Etagen unter der betroffenen Wohnung. Foto: Nicole Neubert

Chemnitz. Auch zwei Tage nach dem Terroreinsatz im Chemnitzer Heckert-Gebiet können die Bewohner der Straße Usti nad Labem noch immer nicht zurück in ihre Wohnungen. Die Polizei sperrt das Gebiet weiterhin ab, das Landeskriminalamt (LKA) arbeitet noch an der Spurensicherung.

Auch Harro und Ingrid Saupe können derzeit nicht in ihr Zuhause. “Die betroffene Wohnung befindet sich zwei Etagen über uns”, erzählen sie heute WochenENDspiegel.  Beim Gespräch hatte Harro nur ein kurzärmliges Hemd an und eine Weste darüber. Als sie gestern noch mal kurz in die Wohnung durften, hat er das falsche Hemd erwischt.  “Als wir rein sind, wussten wir vor Schreck nicht, was wir einpacken und mitnehmen müssen”, erzählen sie. Viele Anwohner wie die beiden stehen draußen in der Kälte. Einige von ihnen – wie Harro Saupe – brauchen Tabletten.

Nachdem Ingrid und Harro Saupe am Samstag die Wohnung verlassen mussten, wurden sie mit dem Bus zu einer Schule gefahren und mit Essen und Trinken versorgt.  Heute waren sie erst mal das durch die Sprenung verdreckte Auto waschen und mussten feststellen, dass es Steinschläge aufgrund der Explosion hat.  Jetzt versuchen sie den Schaden ersetzt zu bekommen.

Harro und Ingrid Saupe sind 1987 in das Haus eingezogen. Die ganze Situation tragen sie mit Fassung: “Wir sind nicht groß erschüttert, aber dennoch möchte man es nicht nochmal erleben”, sagt Ingrid. “Wir fühlen uns trotzdem in Chemnitz noch sicher. Es passiert so viel auf der Welt und man hofft immer, dass so etwas nicht zu uns kommt. Jetzt war es doch so und kann man es nicht ändern. Wir akzeptieren die Situation”, sagt auch Harro gefasst. “Aber wir bleiben auf jedenfall hier wohnen”, sind sich beide einig.

Inzwischen gibt es auch Hoffnung für die zwei: Wie Dr. Jörg Michaelis, Präsident des LKA, heute Nachmittag auf einer Pressekonferenz sagte, sei die Rückkehr der Bewohner für Dienstag geplant.