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Artikel von: Redaktion
29.11.2017

Nächster Anlauf für den Welterbeantrag

 

Das Bergbaumuseum Oelsnitz bleibt Bestandteil des Welterbeantrag “Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří”. Foto: Archiv, WochenSpiegel

Zur heutigen Mitgliederversammlung des Welterbe Montanregion Erzgebirge e. V. im Marienberger Rathaus wurden die Landkreise, Städte und Gemeinden über den aktuellen Stand der Welterbe-Nominierung informiert. Die erneute Einreichung des Antrages steht demnach unmittelbar bevor.

Gut eineinhalb Jahre nach der Rücknahme des damaligen Welterbeantrags „Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohoří“ konnte den Mitgliedern der antragstellenden Region heute Vormittag der neue Welterbeantrag in digitaler Form vorgestellt werden. Wie die Wirtschaftsförderung Erzgebirge GmbH (WFE GmbH) – beauftragte Geschäftsführung des Vereins – berichtete, befindet sich der neue Antragsband seit vergangenem Dienstag im Druck und soll am 8. Dezember 2017 fertig gebunden vorliegen.

„Wir liegen damit auf dem Tag genau im Zeitplan, denn bereits am 11. Dezember 2017 soll der Antrag durch den Sächsischen Innenminister, Markus Ulbig, und einen Vertreter des Kulturministeriums der Tschechischen Republik offiziell in Dresden unterzeichnet werden“, so der Geschäftsführer der WFE GmbH, Matthias Lißke.

Vor genau einem Jahr hatte die Mitgliederversammlung beschlossen, den überarbeiteten Welterbeantrag bis zum Stichtag 1. Februar 2018 erneut bei der UNESCO in Paris einzureichen. Zu diesem Zeitpunkt war ein Platz auf der deutschen Tentativliste (Warteliste für Welterbeanträge) frei geworden. In diesem Zeitraum wurde der dreiteilige Nominierungsband mit Welterbeantrag, Managementplan und Kartenband komplett überarbeitet und umgestaltet. Neben dem kürzeren Antragstitel – „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ – hat sich auch die Struktur der Welterbe-Bestandteile gegenüber der ursprünglichen Fassung von 2014 grundlegend geändert.

Der Antrag fürs Welterbeantrag wurde konkretisiert

Die ursprünglich 79 sächsischen Bestandteile wurden zu 17 Bestandteilen zusammengefasst. Hinter ihnen stehen noch etwa 400 bedeutende Denkmale des sächsischen Erzbergbaus. Fünf – statt bisher sechs – nominierte Welterbe-Bestandteile befinden sich auf tschechischer Seite. Insgesamt 18 sogenannte „assoziierte Objekte“ ergänzen die Welterbe-Bestandteile auf sächsischer Seite und werden eng in die Präsentation, Vermarktung und Vermittlung des künftigen UNESCO-Welterbes eingebunden. Es handelt sich um diejenigen Objekte, die aufgrund der ICOMOS-Empfehlungen von 2016 zunächst zurückgestellt wurden, darunter das Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgeb., der Geotop Scheibenberg sowie das Jagdschloss Augustusburg.

Der nunmehr vorliegende Welterbeantrag umfasst insgesamt 560 bebilderte Seiten, der Managementplan noch einmal 222 Seiten. Hinzu kommen über 300 Karten in den Formaten A4, A3 und A1.

„Ich danke allen Verantwortlichen und Unterstützern unseres Welterbe-Projektes, die sich in den vergangenen 1 ½ Jahren im Rahmen der Überarbeitung des Welterbeantrags für eine erneute Einreichung im Jahr 2018 stark gemacht haben. Mit der fristgerechten Fertigstellung der Unterlagen gehen wir nun erneut ins Rennen um den UNESCO-Welterbetitel. Ich bin optimistisch, dass wir es beim zweiten Anlauf schaffen werden, denn alle fachlichen Empfehlungen von ICOMOS konnten im neuen Antrag umgesetzt werden“, erklärte Landrat a.D. Volker Uhlig, der dem Welterbeverein für den Landkreis Mittelsachsen vorsteht.

Wie geht es weiter?

Das weitere Verfahren sieht am 11. Dezember die Antragsunterzeichnung in Dresden vor. Über die Kultusministerkonferenz der Länder und das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland wird der Antragsband bis zum Stichtag 1. Februar 2018 an das UNESCO-Welterbezentrum in Paris übermittelt. Danach beginnt das mehrstufige Prüfverfahren. Gibt es daraufhin eine positive Empfehlung, besteht berechtigte Hoffnung auf die Einschreibung der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří in die UNESCO-Welterbeliste im Sommer 2019