Start Mittelsachsen Neue Asyl-Notunterkunft in Freiberg - Bürger zeigen sich weltoffen
Artikel von: Redaktion
06.09.2015

Neue Asyl-Notunterkunft in Freiberg – Bürger zeigen sich weltoffen

Großes Interesse herrschte bei der Infoveranstaltung – die Bürger zeigten sich besorgt aber weltoffen. Fotos: Peter Kuckenburg
 

Freiberg. In der “Glück Auf”- Turnhalle der TU Freiberg trafen in der Nacht vom Freitag zum Samstag, (4. zum 5. September), 131 Flüchtlinge ein. Darunter sind auch zahlreiche Familien, die zuvor in der völlig überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz notdürftig untergebracht waren. Ehrenamliche Helfer des DRK versorgen und betreuen sie hier – ein privater Wachdienst sichert das Gebäude. In den Asylbewerberheimen der Stadt fanden bis zu diesem Termin insegesamt ungefähr 900 Menschen Unterschlupf.

Am 01. September informierte der Freistaat Sachsen die Stadtverwaltung Freiberg über die Entscheidung, in der Turhalle der TU bis zu 250 Flüchtlinge unterbringen zu müssen. Bei einer Standortbegehung mit Vertretern des DRK, des sächsischen Innenministeriums, der Polizei, der Landesdirektion Sachsen und der TU Bergakademie Freiberg hatte sich auch der Rechtsamtsleiter der Stadt , Jörg Woidniok, Mitte der Woche ein Bild von den Bedingungen vor Ort gemacht. Die Landesdirektion Sachsen sprach danach am Mittwoch von maximal 150 Personen. Nun dient die Turnhalle vorübergehend als Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung Chemnitz.

Ein Mitspracherecht dabei hatte die Stadt nicht, da es sich um eine Immobilie des Freistaates Sachsen handle. Oberbürgermeister Sven Krüger kritisierte, die Information über die Entscheidung wäre zu kurzfristig gewesen. Um zumindest die Freiberger Bürger umfassend über diese Tatsache zu informieren lud OB Sven Krüger (SPD) zu einer Bürger-Info Veranstaltung ein.

Das Interesse war sehr groß. So fanden am Samstagvormittag zwei Veranstaltungen hintereinander im KINOPOLIS Freiberg statt, zu der ca. 450 Freiberger erschienen. Unter der einfühlsamen Diskussionsleitung des Superintendenten der Freiberger Domgemeinde “St. Marien”, Christoph Noth, standen OB Sven Krüger (SPD), Annette Drossel von der Landesdirektion Sachsen und der neue Leiter des Freiberger Polizeireviers, Jens Uhlemann, Rede und Antwort. Die Debatte war sehr sachlich. Es wurde nicht nur ernsthaft über die Sorgen und Ängste der Bürger diskutiert, sondern es kamen auch Willkommens- und Solidaritätsbekundungen und konkrete Hilfsangebote für die Asylbewerber in Freiberg zur Sprache.
OB Krüger war sichtlich stolz auf seine Mitbürger. Auf seiner Facebook – Seite veröffentlichte er noch am Samstag folgendes Statement:

“Ich bedanke mich bei allen Freibergerinnen und Freibergern, die durch Ihre Teilnahme und sehr sachliche Diskussion zum Erfolg der Info-Veranstaltung beigetragen haben. Mein Dank gilt an alle die Hilfe leisten oder heute weitere Angebote unterbreitet haben. Handeln wir menschlich! Vergessen wir aber auch nicht, die Sorgen und Ängste zu beachten, die heute geäußert wurden.”  Lobende Worte fand Krüger auch für die gelungene Moderation und die sachlichen Antworten der geladenen Gäste. pk

Impressionen von der Infoveranstaltung:

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