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Artikel von: Uwe Wolf
05.04.2019

Neuer Drittmittelrekord an der Hochschule Mittweida

Die Hochschule Mittweida verzeichnete für 2018 einen Drittmittelrekord. Foto: Hochschule

Mittweida. Die Hochschule Mittweida ist forschungsstark. Die Forschung zum Einsatz von Lasertechnologien am Laserinstitut Hochschule Mittweida (LHM) ist international angesehen und sichert Kompetenz am Wirtschaftsstandort Sachsen. Wie die Landwirtschaft Menschen mit Behinderung eine Alternative zur Beschäftigung in einer Behindertenwerksatt bieten kann, untersuchen derzeit Wissenschaftler an der Fakultät Soziale Arbeit der Hochschule im Projekt InnoLAWI. Zwei Beispiele für Forschung aus 166 Drittmittelprojekten an der Hochschule Mittweida, zwei Beispiele, die das breite Spektrum der Hochschule zeigen – zwei Beispiele, die es ohne Drittmittel nicht gäbe.

Drittmittel sind die Anteile an der Finanzierung von Forschungsvorhaben an Hochschulen, die nicht vom zuständigen Wissenschaftsministerium kommen. Sie fallen nicht vom Himmel, sondern müssen im Wettbewerb mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen durch innovative Ideen und nachgewiesene Kompetenzen in aufwendigen Verfahren angeworben werden. Die Hochschule Mittweida war hier im vergangenen Jahr besonders erfolgreich. Genau 12.838.890,56 Euro hatten die Wissenschaftler 2018 an Drittmitteln für die Umsetzung ihrer Projekte eingeworben. Das Drittmittelaufkommen pro Professor dürfte damit an der Hochschule Mittweida wie bereits in den vergangenen Jahren wieder um ein Mehrfaches höher liegen als im Durchschnitt aller Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen in Deutschland. Hinter diesen Mitteln stehen nicht nur Material und Maschinen, sondern vor allem Menschen: 183 Wissenschaftler, darunter viele Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, sowie andere Beschäftigte arbeiten in diesen Drittmittel-Projekten.

„12,8 Millionen Euro Drittmittel: Das ist so viel wie nie zuvor“, freut sich Professor Uwe Mahn, Prorektor Forschung der Hochschule: „Damit konnten wir in allen unseren Forschungsschwerpunkten aktuelle Themen bearbeiten und Innovationen entwickeln: Lasertechnologien, Produkt- und Prozessentwicklung, Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft sowie Angewandte Informatik.“

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist die Forschung an der Hochschule Mittweida transfer-orientiert: Forschungsfragen kommen aus Wirtschaft und Gesellschaft, werden mit den jeweiligen Partnern gemeinsam bearbeitet – und die Ergebnisse fließen unmittelbar zurück. „Besonders stolz ist die Hochschule Mittweida auf die Kooperationen mit der Wirtschaft. Hier wurden im Jahr 2018 mehr als 40 Projekte mit einem Volumen von 1,9 Millionen Euro bearbeitet“, so Matthias Baumgart, Leiter des Forschungsreferates und ESF-Verantwortlicher der Hochschule Mittweida.

Den mit 4,8 Millionen Euro größten Anteil hatten Bundesförderungen (BMBF, BMWi und andere). Vom Freistaat Sachsen kamen 1,6 Millionen Euro und von sonstigen Organisationen 1,1 Millionen Euro.

Einen hohen Drittmittel-Zuwachs hat die Hochschule Mittweida bei Projekten, die von der Europäischen Union finanziert wurden: 3,4 Millionen Euro wurden aus den EU-Strukturfonds (ESF) und anderen EU-Programmen eingeworben. Die ESF-Projekte zielen vor allem auf den wissenschaftlichen Nachwuchs und Technologieprojekte an der Hochschule und damit die Zukunftssicherung für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Sachsen.

Beispiele für diese unmittelbar auf die sächsische Wirtschaft zugeschnittenen Nachwuchsforscher-Projekte sind die Projekte  „3-SAFE“ und „Eila-Sax“.

„3-SAFE“ erarbeitet technische Lösungen und Handlungsanweisungen für die IT-Sicherheit in der automatisierten Fertigung in mittelständischen Unternehmen im Freistaat. „Eila-Sax“ entwickelt für die sächsische Wirtschaft innovative Lasertechnologien und qualifiziert Hochschulabsolventen für den steigenden Bedarf an Spezialisten in dieser hoch komplexen Technologie.

„Die ESF-Förderung läuft mit der letzten Förderrunde in diesem Jahr aus“, bedauert Baumgart. „Allerdings sind wir zuversichtlich, diesen Verlust über andere Programme auszugleichen.“ „Vor allem im Blick auf den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Hochschule bleibt aber die Forderung an die Politik im Raum, das Grundbudget der Hochschulen zu stärken, damit diese ihre vorgegebenen Aufgaben erfüllen können“, ergänzt Prorektor Uwe Mahn. hh