Start Erzgebirge Neuer EHV-Schock: Handbruch bei Duschek
Artikel von: Sven Günther
11.12.2015

Neuer EHV-Schock: Handbruch bei Duschek

Grafik: Sport Concepte Bad Schlema

Ungleiches Spitzenspiel

Von Sven Günther
Aue. Es ist an der Zeit, dass selbst die rührseligsten Sport-Romantiker einsehen müssen, das Geld nicht nur die Welt sondern auch den Sport und den Handball regiert. Aus dem Satz des Fußball-Trainers und -Philosophen Otto Rehhagel, “Geld schießt keine Tore”, muss das vorletzte Wort gestrichen werden, will man ihm wieder Wahrheit einhauchen.
Das weiß man auch beim Handball-Zweitligisten EHV Aue, und dort vor allem Manager Rüdiger Jurke. Der schreibt auf der Homepage des Vereins: “In einem bedrückenden Artikel in der ‘Handballwoche’ spricht der Geschäftsführer des TV Emsdetten, Holger Kaiser, davon, dass im Februar beim TV Emsdetten Schluss sein könnte, wenn keine Hilfe kommt – war schon traurig! Ja, das leidige Thema Geld! Alle – außer den ersten drei Platzierten – haben wohl diese Probleme! Die 2. Handballbundesliga ist kaum noch zu finanzieren.”

Auch gegenüber www.wochenendspiegel.de motzte der Macher. https://www.regionalspiegel-sachsen.de/ehv-der-macher-motzt/

So kommt es am 12. Dezember 17 Uhr in der Erzgebirgshalle Lößnitz zu einem ungleichen Spitzenspiel. Zu Gast ist der Tabellenführer aus Erlangen, mit einem geschätzten Etat von drei Millionen Euro. Für Jurke und die Seinen eine utopische Summe ist. Jurke: “Um so spektakulärer ist es, dass wir auf dem vierten Platz liegen. Noch dazu mit unseren ganzen Verletzten.”

In dieser Woche der nächste Schock: Sebastian Duschek brach sich die Mittelhand.  Trainer Runar Sigtryggsson stehen nur noch acht Feldspieler und zwei Torleute zur Verfügung. Duschek ist er der sechste Spieler, der ausfällt (Musil/Meniskus, Mazur/Kreuzband,  Gunnarsson/Rücken, Brykner/Schulter, Bornhorn/Muskelriss).

Foto: EHV Aue
Sebastian Duschek brach sich die Mittelhand Foto: EHV Aue

 

Wer mit einem Blick auf die Tabelle das Wort Aufstieg im Munde führt, hat sich von der Realität verabschiedet. Allein der Fakt, dass die Erzgebirgshalle aufgrund einer fehlenden Gegentribüne nicht geeignet wäre, sagt alles.
Jurke: “Das soll aber nicht heißen, dass wir uns gegen den Tabellenführer nichts ausrechnen. Wir wollen unsere sensationelle Serie von zehn Heimspiel-Siegen weiter ausbauen und den Fans ein Handballfest bieten, das dann mit einer gemeinsamen Weihnachtsfeier endet.”

Die Fans. Sie sind im Spiel gegen Erlangen besonders gefordert. Denn die Gäste bringen jede Menge Zuschauer mit. Auf der Homepage des HCE steht: “Als HCE-Kapitän Ole Rahmel vor drei Wochen in der Arena Nürnberger Versicherung das Mikrofon ergriff und dem jubelnden Publikum neben seiner Vertragsverlängerung auch die kostenfreie Auswärtsfahrt nach Aue präsentierte, gab es auf der Homepage des HC Erlangen kein Halten mehr. Noch in der Halle meldeten sich über 100 handballbegeisterte Franken für diese Auswärtsfahrt an und erneut wurden die Erwartungen der Verantwortlichen übertroffen. „Die Unterstützung, die unsere Mannschaft inzwischen von der ganzen Region erhält ist unfassbar“, freute sich Stefan Adam, Geschäftsführer des HCE, als er am nächsten Tag von den Zahlen erfuhr.”

Und weiter:  „Uns erwartet dort eine kampfstarke Mannschaft. Unsere Aufgabe muss es sein ihre starke 5-1 Deckung zu knacken und dort trotz der aufgeheizten Stimmung einen kühlen Kopf zu bewahren“, meinte Robert Andersson beim Pressegespräch. Der Deutsche Handball-Bund schickt mit Martin Thöne und Marijo Zupanovic zwei sehr erfahrene Schiedsrichter aus seinem Elite-Anschlusskader ins Erzgebirge. Anpfiff ist um 17 Uhr.

Warum es sich lohnt, nach Lößnitz zu fahren, lesen Sie auch hier:
https://www.regionalspiegel-sachsen.de/probieren-geht-ueber-studieren/