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Artikel von: Redaktion
10.02.2016

Neujahrsempfang in Flöha mit leisen Tönen

Neujahrsempfang in Flöha Auditorium
Die zahlreichen Gäste lauschten neben den Reden von OB Volker Holuscha, Frau Dr. Sylva-Michèle Sternkopf und dem Falkenauer Andreas Kluge auch dem Programm der Zupfgruppe der Musikschule. Foto: rp

Flöha. Am Freitagabend, dem 5. Februar 2016, empfing Flöhas OB Volker Holuscha Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Feuerwehr, Vereinen und anderen Institutionen im Stadtsaal des Wasserbaus in der Alten Baumwolle in Flöha zum ersten Neujahrsempfang seiner Amtszeit. Anwesend waren unter anderem auch Oberbürgermeister a. D. Friedrich Schlosser, die Bürgermeister a. D. Günter Klug und Frank Schmiedgen sowie die Amtskollegen Holuschas aus den benachbarten Orten. Auch der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Mittelsachsen, Prof. Hans-Ferdinand Schramm, war unter den Gästen.
„Zunächst geht meinen ganz persönlichen Dank an alle, dass ich als neuer Oberbürgermeister so respektvoll und offen von ihnen angenommen wurde“, eröffnete der amtierende OB seine Rede, um dann recht schnell den Finger in die Wunde(n) zu legen.

Neujahrsempfang in Flöha OB Volker Holuscha
In seiner Neujahrsrede hatte der Oberbürgermeister Volker Holuscha neben vielem Positiven auch Negatives und von Sorgen zu berichten. Foto: rp

„Wir alle sind zu oft und zu sehr darauf fixiert, Probleme zu sehen, wo auch Chancen vorhanden sind“, sagte Volker Holuscha. „Auf unsere gemeinsamen Errungenschaften sollten wir stolz sein. Es entzieht sich meinem Verständnis, dass Missstände häufig aufgebauscht und als charakteristisch für unsere Stadtentwicklung dargestellt werden. Wir sollten uns weder durch Pessimismus noch durch Übermut einen realistischen Blick auf das Erreichte versperren. Sondern es als Motivation für die Zukunft sehen. Nicht alles, was wünschenswert ist, wird auch bezahlbar und machbar sein. Das muss offen ausgesprochen werden. Deshalb plädiere ich dafür, bei allem Optimismus und bei allem Enthusiasmus, in der Finanzpolitik nun auf die Bremse zu treten. Eine seriöse Finanzpolitik ist in diesen Zeiten immer eine vorsichtige Finanzpolitik – und nichts anderes als das steht auch 2016 auf unserer Agenda. Dem ist auch meine Entscheidung geschuldet, dass in der Verwaltung künftig kein zweiter hauptamtlicher Bürgermeister bestellt wird. Das ist für mich persönlich die schmerzlichste und folgenreichste Entscheidung in der Haushaltsplanung gewesen.“

Neujahrsempfang in Flöha Zupfgruppe der Musikschule
Passend zu den vorwiegend leisen Tönen spielten die Kinder und Jugendlichen der Zupfgruppe der Musikschule recht getragene Musikstücke. Foto: rp

Neujahrsempfang in Flöha mit gemischten Gefühlen

Ein großes Sorgenkind ist und bleibt in Flöha auch der Hochwasserschutz.
„Die Planung und der Bau von Hochwasserschutzanlagen durch die Landestalsperrenverwaltung erfolgen eben vor allem nach der Bewertung der Kosten-Nutzen-Frage. Wenn, wie in Falkenau, die Kosten exorbitant höher als der errechnete Wert des Schadens für einzelne Objekte sind, dann werden sich künftig die betroffenen Anlieger leider selbst schützen müssen. Wir mussten erfahren, dass sich topographische und anderweitige örtliche Besonderheiten in dem Ortsteil derart ungünstig gestalten, dass die im Stadtrat vorgestellten Planungen der LTV weder finanzierbar- noch genehmigungsfähig sind“, führte der OB in seiner Rede zum Neujahrsempfang in Flöha dazu aus. „So bleibt uns nur, ihnen verwaltungsseitige Hilfe bei der privaten Vorsorge zu geben. Und wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten- und Kompetenzen nach kleineren Lösungen suchen müssen, um wenigstens Teilbereiche schützen zu können.“

Neujahrsempfang in Flöha Alte Baumwolle
Der Oberbürgermeister hatte seine Gäste in den Stadtsaal des Wasserbaus in der Alten Baumwolle in Flöha zum ersten Neujahrsempfang seiner Amtszeit geladen. Foto: rp/Archiv

In der Frage der Unterbringung von Flüchtlingen sei die Stadt auf einem guten Weg, so OB Holuscha. Er betonte auch, dass er der Meinung sei, dass sich die Flüchtlinge dem deutschen Rechtsstaat und den hiesigen Gepflogenheiten anzupassen haben.
Voller Stolz dankte er den Flöhaer Bürgern, die voller Nächstenliebe zur Hilfe bereit waren und sind. Sein Dank galt ebenso den unzähligen ehrenamtlichen Helfern und den Spendern.

Flöhas Oberbürgermeister äußerte am Schluss seiner Rede den Wunsch, wieder das Augenmerk der Bevölkerung auf die Gestaltung durch und mit der Kommunalpolitik zu lenken. „Da gibt es weit mehr als nur die Flüchtlingsfrage“, so Volker Holuscha.