Start Zwickau Nicht ohne mein Smartphone
Artikel von: Uwe Wolf
15.04.2016

Nicht ohne mein Smartphone

Smartphones sorgen für eien weltweite Kommunikation, machen aber auch einsam. Foto. Pixabay
Smartphones sorgen für eine weltweite Kommunikation, machen aber auch einsam. Foto: Pixabay

Immer online, immer erreichbar. Für viele ist ein Tag ohne Smartphone undenkbar. Ohne Smartphone geht heutzutage nichts mehr. Die Nutzerzahl in Deutschland wächst seit Jahren beständig. So besaßen laut Statistika, dem Statistik-Onlineportal, im vergangenen Jahr rund 45,6 Millionen Personen in Deutschland ein Smartphone. Auch in den kommenden Jahren soll die Anzahl der Smartphone-Nutzer in Deutschland weiter wachsen. Marktforscher rechnen für das Jahr 2019 mit mehr als 55 Millionen Nutzern.

Kaum zu glauben, dass es gerade 24 Jahre her ist, dass am 1. Juli 1992 in Deutschland die D-Netze an den Start gingen. Damals war das Mobiltelefonieren noch ein Privileg für wenige. Mobiltelefone kosteten ein kleines Vermögen und waren im Vergleich zu heutigen Handys echte Schwergewichte. Das ist Geschichte. Das Smartphone hat inzwischen die Welt revolutioniert. Quer durch alle Generationen wird es genutzt. In den Schulpausen, wo einst die Gespräche dominierten, sich auch mal gezofft wurde, wird jetzt mit dem Smartphone Kommunikation betrieben, wobei die sozialen Netzwerke im Mittelpunkt stehen.

Auf Parkbänken wo viele die Natur genießen, ist das Smartphone ebenfalls angekommen. Und selbst beim Fahren, wo die Nutzung eigentlich verboten ist, wird schnell eine SMS gesendet oder Facebook durchgescheckt. Viele Fußgänger sehen ihr Umfeld nicht mehr richtig, weil sie sich beim Gehen mit dem Smartphone beschäftigen und blindlings durch die gegen tapsen. Mit dem Smartphone kann inzwischen von unterwegs die Heizung im Haus eingestellt, Jalousinen geschlossen und das Garagentor geöffnet werden.

Die aktuelle ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 kommt zu dem Schluss, dass 80 Prozent der Deutschen online sind. So greifen 55 Prozent der Onliner auf mobile Netzinhalte zu. Dabei weisen Anwender mit mobilem Internetzugang die höchste Nutzungsintensität auf. Während die Gesamtbevölkerung dem Internet durchschnittlich 108 Minuten pro Tag widmet, sind es bei den Nutzern mobiler Endgeräte, wie Smartphones und Tablets, mit insgesamt 158 Minuten zurzeit 50 Minuten mehr. Gleiches gilt für die Nutzungsfrequenz: So liegt die tägliche Internetnutzung bei den mobilen Anwendern mit rund 90 Prozent unverkennbar höher als bei den stationären Anwendern mit 59 Prozent. Tendenz weiter steigend.

Mannheimer Forscher fanden heraus: Die ständige digitale Versuchung in der Hosentasche ist für Kinde rund Jugendliche durchaus problematisch. Fast die Hälfte der befragten Jugendlichen gesteht, durch das Handy abgelenkt zu werden, beispielsweise von den Hausaufgaben. Jeder Vierte fühlt sich durch die Kommunikation über Messenger-Dienste wie WhatsApp gestresst. Auch die echten Kontakte zu Freunden kommen zu kurz, Das bemängelt jeder Siebte der Befragten. Jeder Zehnte wurde bereits Opfer digitalen Mobbings oder von Ausgrenzung aus WhatsApp-Gruppen.

Positives gibt es natürlich auch. Die ältere Generation ist durch die Nutzung von Smartphone und Internet geistig deutlich fitter. Kommunikation, Foto- und Datenaustausch rund um die Welt sind ein Kinderspiel geworden. Und wer sein Smartphone und das Internet verantwortungsbewusst nutzt, der wird damit auch kaum Probleme haben. uw