Start Niners Chemnitz gewinnen gegen Ulm mit Krimi am Ende
Artikel von: Judith Hauße
02.03.2024

Niners Chemnitz gewinnen gegen Ulm mit Krimi am Ende

Top-Scorer Aher Uguak legt gegen Juan Nunez zum Block auf. Fotos: JSpictures.de – Jan Stimpel

Chemnitzer Basketballer schlagen den Deutschen Meister nach spannendem Kampf in Schlussphase

Ohne Krimi geht Mimi nicht ins Bett – das galt am Samstagabend auch für die Basketball-Bundesligaspieler der Niners Chemnitz. Denn nach dem sie in der ersten Halbzeit souverän in Führung lagen, wechselte das Spiel zu Gunsten des Deutsche Meisters aus Ulm zu einem ultraspannenden Basketball-Krimi. In letzter Minute können die Chemnitzer mit einem Punkt Vorsprung – 83:82 – den Sieg für sich und die rappelvolle Messe Chemnitz (5.000 Zuschauer) holen. Top-Scorer: Aher Uguak und Kevin Yebo (Niners, 16 Punkte). Hier das Spiel zum Nachlesen:

WochenENDspiegel-Viertelanalyse

Starting-Five: Aher Uguak, Jeff Garrett, Wes van Beck, Jonas Richter, Dominic Lockhart

Q1: Niners Chemnitz starten energiegeladen – Ulm ratlos

Der Ball fliegt wieder. Anfang macht Ulm. Doch die ersten Punkte gehen an Chemnitz. Jonas Richter für die ersten drei(3:0). Die Gäste legen jedoch nach (3:3). Beide Mannschaften gehen gleich zu Beginn mit viel Intensität ins Spiel. Die Gäste mit zwei verpassten Chancen. Die Hausherren nutzen das und punkten zweimal (9:5). Und obendrauf gibt es einen Dreier von Dominic Lockhart (Niners) – offensiv wie defensiv bringen sie in den ersten Spielminuten viel Energie aufs Parkett (12:5). Die Ulmer wirken beeindruckt davon, können auch die nächsten Angriffe nicht erfolgreich ausspielen (14:5). Das bringt auch die erste Auszeit für sie. Aus dieser heraus können sie dann noch punkten (14:7).

Chemnitz bleibt aber seiner Linie treu (16:9). Ulm führt hingegen eine physisch aggressivere Linie fort, das bringt Chemnitz mehrfach an die Freiwurflinie – auf ganzer Linie, um das Wortspiel perfekt zu machen (21:9). Die Gäste können sich noch nicht aus ihrem Tief befreien, wirken bis zum Schluss des Viertels ratlos – der Ball geht erneut ins Aus. Acht Ballverluste bereits in den ersten zehn Minuten sprechen dafür, dass die Ulmer noch nicht im Spiel angekommen sind. Die Niners gehen so mit einem komfortablen Vorsprung ins zweite Viertel (26:13).

Q2: Chemnitzer bleiben am Ball

Chemnitz macht da weiter, wo es aufgehört hat. Offensiv mit Punkten, gefolgt von einer erneuten defensiven Top-Leistung, woraufhin erneute Erfolge am gegnerischen Korb gefeiert werden (31:15). Die Ulmer Verteidigung zieht nun allerdings etwas straffer, was am Ende dann doch mal nach einem Steal ihrerseits mit Punkten belohnt wird (31:18). Trevion Williams und Georginho De Paula halten das Scoring am Leben (11, 7 Punkte). Kurz darauf werfen die Schwaben aber erneut den Ball ins Aus. Da scheitert es heute anscheinend an der Kommunikation (34:18).

Doch auch Chemnitz verpasst nun einige Chancen, die Führung bleibt ihnen aber sicher, auch weil sie sich besser von erfolglosen Angriffen erholen können (36:18). Und das – weil es so schön war, auf ganzer Linie – Yebo (Niners) für drei (41:21). Doch auch die Chemnitzer bleiben nicht makellos. Kaza-Kajami Keane verdribbelt sich – Ulm am Ball (42:27). Die wollen ihren Rückstand aufholen, nutzen die zwischenzeitlich schwache Punkteausbeute der Chemnitzer (47:29). Ihre Quote von außen bleibt bis dato aber weiterhin unterirdisch. Nur 2 von bislang 12 Versuchen gingen durch die Reuse. Unter dem Korb läuft es da etwas besser, hier sind sie fast gleich auf mit dem Gegner Ulm: 56 %, Niners: 61 %). Trotzdem können die Hausherren mit einer souveränen Führung in die Halbzeit gehen ( 49.31).

Q3: Ulm kämpft sich zurück

Die ersten zwei Minuten bleiben zunächst etwas fahrig (51:33). Danach läuft der Hase wieder. Chemnitz macht seine Arbeit (54:38). Die Ulmer versuchen es erneut mit körperlichen Einsatz, der hat allerdings das vierte Foul für Tommy Klepeisz (Ulm) zur Folge, der erstmal pausiert. Die Reboundstärke bleibt heute aber bei den Chemnitzern – allen voran Jeff Garrett, der wieder vollen Einsatz unter dem Korb zeigt.

Die Offensive Feuerwerke bleiben jedoch bislang auf Sparflamme bei den Niners – auch weil Ulm nun defensiv effektiver alles daran setzt, ihnen keinen erfolgreichen Abschluss zu geben. Niners-Headcoach Rodrigo Pastore nimmt daraufhin die Auszeit (59:47). Denn Ulm hat den Knopf zum Kampfmodus inzwischen gefunden, können sich auf neun Punkte zu den Chemnitzer bringen (59:50). Chemnitz wird wohl nicht ihre ganze Energie in der ersten Halbzeit verspielt haben?

Q4: Krimi-Atmosphäse in der Schlussphase

Die Schlussphase wird dann doch nochmal spannend und einem Revanche-Spiel würdig. Ulm mit einem 8-Punkte-Lauf (63:59). Chemnitz kann diesen jedoch zunächst stoppen, auch weil Aher Uguak den nächsten Ulmer Angriff mit ordentlich Wumms blocken kann (65:59). Und Doppelwumms, dieses Mal von außen für drei (68:60). Die Niners kämpfen sich zurück, und das mit einem dreifachen Wumms, der letzte geht aber auf die Kappe von Jeff Garrett für drei – Chemnitz findet wieder in den offensiven Lauf (71:60). Dem Gegner fehlt es inzwischen an smarten Lösungen, provozieren Fouls zum Kompensieren (73:63).

In den letzten Minuten gehen sie dann aber doch nochmal auf Tuchfühlung (75:69). Aus ihren letzten Reserven bringen sie noch einmal den Korb von der Dreierlinie zum Wackeln (77:72). Bringen sich kurzerhand auf zwei Punkte heran (78:76). Der Krimi ist perfekt. Und Ulm nimmt eine Auszeit. Noch 21 Sekunden zu Spielen – wer macht’s? Ulm hat den Ball – bringt sich auf einen Punkt heran (79:78). Chemnitz mit dem Angriff. Lansdowne zwirbelt ihn mit Wucht durch den Korb (81:78). 10 Sekunden zu Geben für Ulm. Die bringen sich noch einmal an die Freiwurflinie. Einer geht daneben – gewollt – aber falsch gedacht. Lansdowne hat ihn, Foul Jallow (Ulm), zwei erfolgreiche Freiwürfe durch Wes van Beck (Niners). Die Ulmer können zwar mit Ablauf der Uhr noch einmal einen Dreier machen, aber das reicht nicht. Mit einem Pünktchen gewinnen die Niners hauchscharf (83:82).