Start Chemnitz NINERS erhalten ProA-Lizenz ohne Auflagen
Artikel von: Redaktion
10.05.2019

NINERS erhalten ProA-Lizenz ohne Auflagen

NINERS-Geschäftsführer Sven Herhold. Foto: Verein

Chemnitz. Die NINERS Chemnitz haben heute die Lizenz für die Saison 2019/2020 in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA erhalten. Erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte wurde Sachsens bestem Basketballclub die Teilnahmeberechtigung an der bevorstehenden Spielzeit ohne jegliche Auflagen oder Bedingungen erteilt.

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„Das unterstreicht unsere positive wirtschaftliche sowie strukturelle Entwicklung in den vergangenen Jahren“, freut sich NINERS-Geschäftsführer Steffen Herhold über die uneingeschränkte Lizenzerteilung. Somit werden die Chemnitzer Korbjäger nach der Sommerpause in ihre nunmehr 18. Zweitligasaison in Folge gehen und dürfen sich auf ein äußerst leistungsstarkes Teilnehmerfeld sowie die Rückkehr der „Mutter aller Derbys“ freuen.

Denn zum ersten Mal seit 2016 treffen die NINERS wieder auf ihren „ewigen Rivalen“ Science City Jena, welcher bereits zwei Spieltage vor Ablauf der aktuellen Erstligasaison als Absteiger feststeht. Mit Leverkusen sowie Schwenningen kommen für die beiden ProA-Absteiger Hanau und Baunach ein echter Basketballtraditionsclub sowie ein spannender Liganeuling aus der ProB hoch.

Während für die beiden Aufsteiger der Klassenerhalt zunächst höchste Priorität haben wird, schicken sich neben Chemnitz und Jena mindestens auch Heidelberg, Rostock, Trier, Karlsruhe, Tübingen, Hagen und die Artland Dragons an, ein gewichtiges Wort im Kampf um die Playoffplätze mitzusprechen. Insgesamt hatten im Vorfeld 27 Clubs eine ProA-Lizenz beantragt. Lediglich 13 von ihnen, darunter viele BBL-Vereine, deren Nichtabstieg mittlerweile feststeht, hatten die Teilnahmeberechtigung wie Chemnitz ohne Auflagen oder Bedingungen erhalten.

Wer das künftige ProA-Feld als zweiter BBL-Absteiger neben Jena komplettieren wird, entscheidet sich an den letzten beiden Spieltagen der ersten Bundesliga zwischen Crailsheim und Bremerhaven. Zudem könnten auf nicht sportlichem Wege weitere Teams hinzukommen, denn Stand heute haben sowohl Bremerhaven als auch der eigentliche Aufsteiger Nürnberg keine Lizenz für die neue BBL-Spielzeit erhalten.

Es wäre demzufolge also denkbar, dass nächste Saison 17 oder 18 Mannschaften in der ProA spielen. „Dies ist momentan allerdings noch völlig ungewiss, weil Bremerhaven und Nürnberg Berufung gegen die Lizenzverweigerung eingereicht haben. Vielleicht dürfen sie am Ende also doch noch in der ersten Bundesliga antreten“, erläutert Herhold.

Scheitern die Einsprüche von einem oder beiden Clubs, würden diese 2019/2020 das bestehende Feld der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA ergänzen. Die easyCredit BBL hätte dann zunächst weniger Teilnehmer als bisher, könnte anschließend bei einem entsprechenden Mehrheitsbeschluss jedoch auch eine sogenannte „Wildcard“ ausschreiben. Auf jene dürfte sich zunächst nahezu jeder interessierte Basketballverein bewerben, müsste bei einem erfolgten Zuschlag allerdings auch eine Gebühr von 700.000 Euro zahlen.

„Trotz unseres hauchdünn verpassten Aufstiegs käme eine Wildcard für uns nicht infrage“, betont Herhold und nennt zugleich die entscheidenden Gründe: „Wir haben zwar ein sehr positives Feedback der ersten Liga auf unseren BBL-Lizenzantrag erhalten und hätten bei einem Halbfinalsieg wohl die Teilnahmeberechtigung bekommen, dennoch ist ein nachträglicher Aufstieg am grünen Tisch keine Option. Denn bis die Fälle Nürnberg und Bremerhaven entschieden sowie dann überhaupt eine eventuelle Wildcard ausgeschrieben sind, vergehen viele Wochen, in denen uns eine ungewisse Ligenzugehörigkeit bei Verhandlungen mit Spielern und Sponsoren sowie Planungen hinsichtlich Mitarbeitern, Spielterminen oder Ticketing enorm hemmt. Das wäre ein riesiger Wettbewerbsnachteil für die nächste Saison. Außerdem entstünden Kosten von 700.000 Euro, welche wir ja zusätzlich zum für die BBL geplanten Etat von 3.1 Millionen akquirieren müssten. Und zu guter Letzt fehlen bei einem Aufstieg durch die Hintertür eben völlig die Bilder des sportlichen Erfolgs, die Emotionen, die Jubelarien und Feierlichkeiten – letztlich all die Euphorie, welche man gerade als Liganeuling in der BBL unbedingt braucht. Ein Wildcard-Aufstieg ohne all das würde einfach nicht zu uns NINERS passen.“

Von Matthias Pattloch