Niners mit Zauberstunde in der Hartmann-Hölle?
Am Samstag empfangen die NINERS Chemnitz um 19:00 Uhr den Bundesliga-Absteiger Crailsheim Merlins. Die „Zauberer“ kommen als Tabellenzweiter und glasklarer Favorit nach Sachsen. „Meiner Ansicht nach haben sie den besten und tiefsten Kader aller ProA-Ligisten“, betont NINERS-Coach Rodrigo Pastore, der sich vor dem Match dennoch durchaus angriffslustig zeigt: „Wir galten schon letzte Saison im Heimspiel gegen Vechta oder beim Playoff-Auftakt in Jena als Außenseiter, haben dann aber unsere besten Partien gemacht.
Gerade mit unseren tollen Fans im Rücken ist vieles möglich, wenngleich wir gegen Crailsheim nicht weniger als eine absolute Topleistung zeigen müssen, falls wir eine realistische Chance auf den Sieg haben wollen.“ Hoffnung macht dem Argentinier, dass Jonas Richter nach vierwöchiger Verletzungspause allmählich zu seiner Form aus der Hinrunde zurückfindet und mit Craig Bradshaw ein ganz besonders motivierter Spieler in Reihen der NINERS steht. „Er brennt natürlich auf das Duell mit seinem ehemaligen Team“, sagt Pastore über den US-Boy, der erst zum Jahreswechsel von Crailsheim nach Chemnitz wechselte.
„Aber auch alle anderen Jungs sind heiß, haben in dieser Woche sehr hart trainiert und wollen unbedingt beweisen, dass sie besser als zuletzt in Baunach und Trier spielen können“, hofft Pastore auf eine klare Leistungssteigerung seiner Mannschaft. Diese wird gegen Crailsheim auch zwingend notwendig sein, will man das Aufeinandertreffen enger als in der Hinrunde gestalten. Damals kauften die Merlins den NINERS bereits in der ersten Halbzeit den Schneid ab und stellten die Weichen mit einer 48:31-Pausenführung frühzeitig auf Sieg.
Nach dem Seitenwechsel gaben die Chemnitzer Korbjäger zwar noch einmal alles, konnten aber lediglich Ergebniskosmetik zum 75:85-Endstand betreiben. „Wenn man solche starken Gegner wie Crailsheim ins Wanken bringen möchte, muss man von der ersten Sekunde an mental hellwach sein und physisch voll dagegenhalten“, weiß Pastore. Das gilt am Samstag vor allem für die Verteidigungsarbeit, denn der Kontrahent bietet das offensivstärkste Zweitligateam überhaupt auf.
Mit Chase Griffin (14.2 Punkte pro Spiel), Chris Dunn (11.7), Konrad Wysocki (10.1) und Martin Bogdanov (6.8) stehen gleich vier brandgefährliche Distanzschützen im Crailsheimer Kader, die zusammen schon 149 Dreier in dieser Saison versenkt haben – wohlgemerkt bei einer beeindruckenden Trefferquote von 41,5 Prozent. Mit Jerome Tiggs (13.0), Tuukka Kotti (9.8), Nimrod Hillard (7.7), Michael Jost (7.6), Patrick Flomo (6.4) und Jeramie Woods (3.1) hat der finnische Merlins-Coach Iisalo Tuomas aber auch zahlreiche Spieler in seinen Reihen, die erfolgreich am Brett punkten können.
„Crailsheim ist offensiv enorm variabel. Deshalb müssen wir mit sehr viel Intensität und Laufbereitschaft verteidigen“, fordert Pastore. Der Chemnitzer Headcoach findet aber gerade an jener Herausforderung großen Gefallen: „Wir haben diese Saison nur eine Niederlage mehr als die Merlins kassiert und stehen auf einem hervorragenden vierten Platz. Das hatte uns im Sommer kaum jemand zugetraut, aber wir wollen uns darauf nicht ausruhen, sondern uns dort oben festbeißen und um das Heimrecht in der ersten Playoffrunde mitkämpfen. Deshalb wäre ein Sieg am Samstag Gold wert und wir sind bereit, den Merlins in der ‘Hartmann-Hölle’ einen heißen Tanz zu liefern!“
TERMIN: NINERS Chemnitz vs. Crailsheim Merlins, Samstag, 11.02.2017, 19:00 Uhr, Richard-Hartmann-Halle Chemnitz
