Start Chemnitz Ein Basketball-Schmankerl!
Artikel von: Judith Hauße
15.11.2021

Ein Basketball-Schmankerl!

Nach dem Sieg gegen Bayern München hat dieses Uffta-Uffta so richtig Spaß gemacht. Foto: Judith Hauße

Der letzte Wurf von Dominique Johnson beim Heimspiel gegen Bayern München in der vergangenen BBL-Saison ging in die Geschichtsbücher ein. Auf den Buzzer-Beater genau trifft der ehemalige Niners-Spieler zum 85:83-Sieg.

Gelingt ihnen am heutigen Sonntag erneut die Sensation? Ein Unterschied ist ja bereits schon zu erkennen im Vergleich zur letzen Begegnung beider Mannschaften. Endlich mit Fans! Die Messe ist gut gefüllt. Rund 3.680 verkaufte Tickets.

Starting-Five: Darion Atkins, Niklas Wimberg, Frantz Massenat, Isiaha Mike und Gerald Robinson.

Der Anfang, ein wenig holprig, kleine Kommunikationsprobleme zwischen Atkins und Robinson. Doch nach einem Rebound holte sich Massenat die ersten drei Punkte für die Chemnitzer. Danach kann sich Wimberg durchsetzen (5:3).

Beide Seiten waren von Beginn an gut drauf. Chemnitz holt sich die Führung durch den Dreier von Mike (10:6), kommen jedoch leicht in erste Foul-Probleme. Nachdem die Bayern einen kurzen Lauf hatten, konnten sich die NINERS wieder herantasten – Atkins zum Ausgleich (13:13). Die Verteidigung unter dem Korb ist auf Chemnitzer Seite hellwach. Am Ende konnten sie insgesamt 27 Defensiv-Rebounds für sich ausmachen.

Drei erfolgreiche Treffer von Massenat nach einem Foul an der Dreierlinie bringt die NINERS wieder in Führung (20:18). Es ist bis dato ein regelrechter Schlagabtausch, was die Führungsrolle anbelangt, nun sind wieder die Bayern dran (21:24), haben kurz vor Schluss des ersten Viertels einen kleinen 5:0-Lauf (21:26). Vor allem Andy Obst kann sich an der Dreierlinie an diesem Abend hervorragend durchsetzen.

Das zweite Viertel läuft in den ersten zwei Minuten zugunsten der Bayern. Missliche Turnover auf Chemnitzer Seite bringen den anfänglichen Schwung etwas ins Wanken, die NINERS können sich aber wieder fangen, kommen wieder heran (21:32), 28:32. Die Dreier-Quote der Gäste ist jedoch an diesem Abend etwas besser als bei den Gastgebern (50 %).

Robinson an der Freiwurflinie nachdem er von Walden Corey an der Dreierlinie gefoult wurde, bringt die NINERS wieder auf 2 Punkte heran (33:35). Und Robinson ist es auch, der die Chemnitzer nach einem Fastbreak wieder führen lässt (38:37).

Die Bayern haben etwas mit dem flinken Spiel der Gastgeber zu kämpfen, die können die Führung bislang mit einem Punkt Vorsprung halten (40:39). Massenat für zwei Punkte, gefolgt von einem zaghaftem Dunkversuch von Jonas Richter, der die Führung vor der Halbzeitpause bringt (44:39).

Die zweite Hälfte beginnt, Bayern-Coach Andrea Trinchieri muss das Feld nach zwei technischen Fouls gegen ihn räumen. Die Gäste nun ohne Headcoach. Und die 9-Punkte-Führung für Chemnitz (50:41). Und auch Isiaha Mike kommt heute noch zu seinem Moment, ein Power-Dunk führt zum 52:43, und kurzerhand drei oben drauf (55:43). Der Lauf wird zwar ein wenig gebremst durch Lucic, aber das Ergebnis 61:45 bringt die Messe zum Beben. Die NINERS verkaufen sich gerade gegen den amtierenden Pokalsieger von ihrer besten Seite. Die Fans erleben in diesem Moment eine hochmotivierte  und reboundstarke Mannschaft von Rodrigo Pastore. Und auch die Dreier fallen, Mike zum 66:49, gefolgt von einem locker leichten Fastbreak durch Gerald Robinson. Chemnitz: 68, Bayern: 49.

Also auch wenn die Niners doch verloren hätten, ab da haben sie schon Geschichte geschrieben mit diesem Zwischenstand in in ihrem ersten BBL-Pokalviertelfinale. Der Sieg und damit der Einzug in die Final Four sind zum Greifen nach. Eine 21-Punkte-Führung ist schon eine Sensation für sich.

Noch neun Minuten auf der Uhr. Da konnte keiner mehr auf seinen Plätzen sitzen. Die Spannung dermaßen hoch. Die Bayern tasten sich langsam wieder heran, aber das reicht noch nicht für eine Aufholjagd, Susinskas mit dem eiskalten Dreierwurf lässt den NINERS weiterhin den Vorsprung 75:57.

Die Bayern wollen das aber nicht auf sich sitzen lassen, erkämpfen sich die ein oder andere Chance, wenn auch mit ein wenig Frust (75:62).

Die Chemnitzer hätten allerdings nicht ihren Vorsprung verschenken dürfen. Die Turnover kamen nun wirklich nicht sehr gut zu diesem Zeitpunkt, Bayern auf 9 Punkte heran. Noch sechs Minuten zu spielen. Die Gäste kommen wieder näher (77:71). Gerald Robinson kämpft sich durch die bayerische Defensive, die NINERS bleiben auf Kurs (79:71). Noch drei Minuten zu spielen.

Dann kontern die Bayern, Lucic mit dem erfolgreichen Dreierwurf, Atkins kann ihn aber auch kurzerhand versenken (81:74). Noch 1.55 Minuten zu Spielen.

Lucic nach einem Foul an der Dreierlinie gegen Atkins, versenkt alle drei Freiwürfe (81:77). Die Bayern waren nun nur noch einen Punkt von Chemnitz entfernt. Das wird erneut ein knappes Ding gegen die Bayern, es blitzt ein Déjà-vu auf (81:80). Noch 1.16 Minuten auf der Uhr: Ballverlust Bayern. Chemnitz hat den Ball, kann jedoch nicht ganz ausspielen, noch 29 Sekunden (83:80).

Ein Basketballkrimi der Extraklasse. Noch 9.8 Sekunden und Atkins zum Freiwurf. Einer geht nicht rein, aber Mike hat den Rebound (84:80). Mike an der Freiwurflinie. Der zweite Wurf sitzt, 85:80. Die Zeit ist vorbei. Chemnitz gewinnt 85:80 gegen FC Bayern München. Ein  Basketball-Schmankerl.

Top-Scorer der Partie: Darion Atkins (21)

Auf diese Hammer-Partie folgt jedoch die nächste Mammutaufgabe. Für die Final Four ziehen die Chemnitzer mit Alba Berlin das nächste Mega-Los.