Start Chemnitz NINERS verlieren Ostderby
Artikel von: Redaktion
31.10.2016

NINERS verlieren Ostderby

Chemnitz. Am Samstag kam es in der Richard-Hartmann-Halle zum spannungsgeladenen Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA zwischen den gastgebenden NINERS Chemnitz und Aufstiegsfavorit Mitteldeutscher BC. Vor 2.302 Zuschauern, darunter 150 Auswärtsfans, lieferten sich beide Teams bis zum Ende des dritten Viertels ein Duell auf Augenhöhe (48:54). Im Schlussabschnitt stellte dann jedoch der BBL-Absteiger aus Weißenfels seine ganze Klasse unter Beweis, setzte sich letztlich verdient mit 79:65 durch und kletterte auf den ersten Tabellenplatz, während Chemnitz nunmehr auf Rang 5 liegt. „Ich gratuliere den Wölfen zu diesem Erfolg. Sie waren heute die bessere Mannschaft. Bei uns lief nicht alles rund, aber ich möchte meinen Spielern keinen Vorwurf machen, weil sie bis zum Schluss gekämpft und wirklich alles versucht haben. Der MBC war heute halt einfach eine Nummer zu groß für uns“, konnte Cheftrainer Rodrigo Pastore die Niederlage akzeptieren.

Schon vor Spielbeginn sorgten vor allem die NINERS-Fans für eine elektrisierende Atmosphäre, als sie über die kompletten Tribünen B und C eine riesige Blockfahne zogen, welche das Vereinslogo und zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt Chemnitz zeigte. Entsprechend stimmungsvoll ging es ins Spitzenspiel, wo Stefan Wess die ersten Punkte erzielte. Anschließend lieferten sich Chris Carter und die Weißenfelser Andrew Warren sowie Dominique Johnson einen kleinen Dreierwettbewerb, bis kurz darauf Daniel Mixich zum 11:11-Zwischenstand traf. In den Schlussminuten des Startviertels demonstrierte der Mitteldeutsche BC dann erstmals seine hohe Qualität und setzte sich mit einem 9:0-Lauf überraschend schnell ab (11:20).

Die NINERS ließen sich davon aber nicht schocken und schlugen zu Beginn des nächsten Abschnittes sofort zurück. Ein Dreier von Malte Ziegenhagen sowie sieben schnelle Punkte durch Kapitän Michael Fleischmann brachten Chemnitz wieder auf 21:24 heran. Im weiteren Verlauf dominierte vor allem die starke Defensive beider Mannschaften das Spielgeschehen, weshalb keinem Team mehr größere Läufe gelangen und es beim Stand von 29:33 aus Chemnitzer Sicht in die Kabine ging. Dort schien Pastore abermals die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannen legten nach dem Seitenwechsel los wie die berühmte Feuerwehr. Dreier Fleischmann, Matthews mit starkem Zug zum Korb, Carter todsicher von der Freiwurflinie und Wess mit dem Glück des Tüchtigen – schon waren die NINERS wieder dran (39:40). In der Folge vergab man einige Chancen zur Führung, blieb aber bis zum Zwischenstand von 47:49 stets auf Tuchfühlung.

Doch wie so oft bewahrheitete sich auch am Samstagabend, dass man gegen echte Spitzenmannschaften die wenigen sich bietenden Chancen nutzen muss, hierfür vielleicht auch einmal das nötige Quäntchen Glück braucht, weil sich sonst irgendwann die Klasse des Gegners durchsetzt. Dies geschah dann leider am Ende des dritten sowie zu Beginn des vierten Abschnittes. Binnen 150 Sekunden schenkten die MBC-Stars Marcus Hatten, Sergio Kerusch und Andrew Warren den NINERS vier staubtrockene Dreier ein. Weil im Gegenzug nur Fleischmann punkten konnte, zog Weißenfels fast schon vorentscheidend auf 63:51 davon. Chemnitz gab sich noch nicht geschlagen, versuchte immer wieder zu verkürzen, doch die routinierten Gäste, deren erste wie beste Fünf fast nur aus ehemaligen Erstligaspielern bestand, ließen nichts mehr anbrennen und letzten Endes machte Dominique Johnson mit seinem Dreier zur 72:58-Gästeführung den Deckel drauf. Dennoch feierten die Chemnitzer Fans ihre NINERS für eine großartige kämpferische Leistung, welche an diesem Tag einfach nicht belohnt werden sollte. „Ich möchte mich bei unseren Fans für diese fantastische Unterstützung bedanken. Es ist eine Ehre, vor ihnen spielen zu dürfen“, adelte Pastore die zweifellos besten Fans der Liga.