Noch nicht ausgetanzt!

Lage in Chemnitzer Tanzschule spitzt sich zu – Tänzer initiieren Spendenaufruf

Von Judith Hauße

Chemnitz. Das Tanzen ist ihre Leidenschaft, die nun für viele Tänzerinnen und Tänzer in Chemnitz vor einer ungewissen Zukunft steht. Bereits im ersten Lockdown berichtete WochenENDspiegel über die damals schon prekäre Lage der Chemnitzer Tanzschulen. Tanzend wollte man mit Abstand auf die in der Coronakrise desolate Situation der Branche hinweisen.

Die Aktion unter dem Motto „Tanzen ist Leben“ fand bundesweit Beachtung. Im Dezember trafen sich die Tanzschulen erneut. Im Takt des Hits 2020 „Jerusalema“ von Master KG feat. Nomcembo machten sie erneut auf die dramatische Verschärfung der Lage aufmerksam.

Inzwischen ist der Januar fast vorbei, der Trainingsbetrieb in den Tanzschulen steht jedoch nachwievor still. Trainiert wird, wenn überhaupt individuell allein zuhause. Niki Németh tanzt seit über zehn Jahren erfolgreich in der passionlife-Formation „Flashover“. Wie viele TänzerInnen auch, sieht sie den Fortbestand ihrer Tanzschule, ihrem, wie sie für viele der MitgliederInnen spricht, zweitem Zuhause auf der Kippe. Gemeinsam mit Sven Liebscher, ebenso Tänzer bei passionlife, startete sie eine Spendenaktion.

Die von der Bundesregierung zugesicherten Hilfen für Dezember kamen bisher noch nicht in der Chemnitzer Tanzschule an. Erst kürzlich seien die Abschlagszahlungen der zugesagten Novemberhilfe angekommen. „Mit dieser können wir aber lediglich die Mietkosten für einen Monat abdecken“, erklären die jungen Tänzer. „Diese betragen rund 8.000 Euro, hinzukommt aber noch eine fünftstellige Summe im Rahmen der GEMA-Gebühren.“

Allein die bisherigen Spenden aller KursteilnehmerInnen im Januar, etwa 18 Prozent, können die Gesamtkosten noch nicht auffangen. Deshalb riefen Niki Németh und Sven Liebscher im Dezember die Spendenaktion „Tanzen ist Leben. Passionlife braucht euch“ ins Leben, um eine Schließung zu verhindern.

Bereits in den ersten 24 Stunden der Aktion sind über 2.000 Euro zusammengekommen. „Dafür schon jetzt ein riesiges Dankeschön“, schreibt Sven Liebscher auf der Webseite, die extra für das Spendenkonto eingerichtet wurde. Aktueller Stand: 4.628 Euro. Ziel sind 8.000 Euro. „Die Mietkosten sind der monatliche Löwenanteil“, sagt Liebscher. „Jede kleine Hilfe ist auch eine wichtige Hilfe!“ Wann und ob die Tänzerinnen und Tänzer ihre Leidenschaft gemeinsam in vollen Zügen genießen und bald auch wieder für große Meisterschaften trainieren können, bleibt für alle von ihnen ungewiss.

Sie wollen spenden?
Im Internet unter www.betterplace.me/tanzen-ist-leben-passionlife-braucht-euch oder mit Klick auf den QR Code (betterplace.me (1)) finden Sie alles zur Spendenaktion.
Mehr Informationen zur Tanzschule können Sie unter www.passion-life.de oder auf den sozialen Kanälen Facebook und Instagram nachlesen.