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Artikel von: Redaktion
30.10.2015

OB Krüger weist Vorwürfe zurück

 

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OB Krüger weist Vorwürfe zurück

„Halte Gesamtlösung für unerlässlich, … sonst verlieren wir im Land den gesellschaftlichen Zusammenhalt!“

Unter der Woche wurde der Freiberger Oberbürgermeister Sven Krüger (SPD) von der hiesigen Tageszeitung unterschwellig dafür kritisiert, für die heftigen Bürgerproteste auf dem Bahnhof am 25. Oktober mitverantwortlich zu sein. WochenEndSpiegel Freiberg sprach dazu aktuell mit dem Stadtoberhaupt.

Freibergs OB Sven Krüger muss gleich am Anfang seiner Amtszeit Herausforderungen meistern.
Freibergs OB Sven Krüger muss gleich am Anfang seiner Amtszeit Herausforderungen meistern.

Herr Krüger, was sagen Sie zu den Vorwürfen?

Diese Kritik ist unberechtigt, denn regionale Medien haben im Vorfeld darüber selbst informiert und den Termin angekündigt. Im Facebook-Zeitalter werden solche Veranstaltungen natürlich noch schneller publik gemacht und bekommen so mehr Aufmerksamkeit – so wie es am 25. Oktober am Freiberger Bahnhof der Fall war.

Im Übrigen möchte ich nochmals betonen, dass ich Gewalt, egal von wem und gegen wen auch immer, aufs Schärfste verurteile. Ansonsten stehe ich zu meinen Aussagen: Freiberg hat viel für die Integration getan, ist aber an der Grenze des Machbaren angelangt.

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Können Sie zu letzterem Näheres sagen?

Laut dem gültigen Schlüssel von 18 Asylbewerbern á 1.000 Einwohner hätte Freiberg 720 aufzunehmen. Aktuell sind es aber über 1.000 und mit der Erstaufnahmeeinrichtung sogar 1.300.

Und die Sache mit dem Innenministerium?

Das Innenministerium in Dresden hat auf meine Kritik inzwischen mit Verständnis reagiert und schließt solche Vorgänge in der Zukunft aus.

Mir ist eine direkte Kommunikation und vor allem transparente Informationspolitik mit den Bürgern sehr wichtig – und darauf werde ich auch in Zukunft setzen!

Was ist gegenwärtig Ihre größte Sorge?

Das ist die aktuelle Kriminalitätsentwicklung in Freiberg, wobei die bisher ermittelten Tatverdächtigen laut Polizeirat Jens Uhlmann zum überwiegenden Teil keine Asylbewerber sind. Ich sage hier jedoch klipp und klar, dass es unsere vornehmste Pflicht ist, die Bevölkerung vor schweren Einbrüchen zu schützen. Ich setze voraus, dass die Freiberger Polizei um ihren neuen Revierleiter alles tut, diese Einbruchserien zu unterbinden. Dazu werden nächste Woche zusätzliche Kapazitäten geschaffen. Wir unterstützen das mit der Erweiterung des Gemeindevollzugsdienstes.

Wäre es nicht Zeit, an einer Gesamtlösung zu arbeiten?

Ja, ich halte eine Gesamtlösung für unerlässlich. Die Problematik hierbei liegt jedoch darin begründet, dass in der Bundesregierung zwar intensiv diskutiert, aber notwendige Lösungen nicht einfach zu finden sind.

Daher hoffe ich, dass die Regierungsspitze um Angela Merkel zeitnah eine Lösung für das Gesamtproblem unterbreitet – sonst verlieren wir im Land den gesellschaftlichen Zusammenhalt!

Danke für das Gespräch!

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