Start Chemnitz Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig im Gespräch zu 2015 und 2016
Artikel von: Redaktion
11.01.2016

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig im Gespräch zu 2015 und 2016

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Foto: Stadt Chemnitz/ Claudia Dumke
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Foto: Stadt Chemnitz/ Claudia Dumke

Chemnitz. Ein Jahr voller Höhepunkte liegt hinter den Chemnitzern. Debatten, wie das Flüchtlingsthema, haben die Bürger bewegt in 2015.

Gefeiert wurde die Rückbenennung der Stadt und die Wiedervereinigung vor 25 Jahren und damit auch einhergehend der große Wandel, den die Stadt in dem vergangenen Vierteljahrhundert erlebt hat.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig blickt zurück und nach vorn, denn auch 2016 wird die Stadt und ihre Bürger sowie Gäste wieder viel es erleben und  bewegen.

Im Rückblick, wie war für Sie, Frau Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, persönlich und für die Stadt das Jahr 2015?
Es war ein gutes und auch schwieriges Jahr. Die Stadt hatte Grund zum Feiern: Im Sommer jährte sich die Rückbenennung der Stadt in Chemnitz zum 25. Mal, im Oktober die deutsche Wiedervereinigung und damit auch die Städtepartnerschaft mit Düsseldorf. Anlässe, die den Wandel der Stadt bewusst machen.

Heute ist Chemnitz wieder eine lebendige, interessante Industriestadt. Seit fünf Jahren sind die negativen Bevölkerungsprognosen glücklicherweise überholt, wir zählen fast 250.000 Einwohner. Das hätte uns vor ein paar Jahren niemand zugetraut.

Ich habe den Eindruck, dass sich die Wahrnehmung der Chemnitzer auf die eigene Stadt wandelt, es wird zunehmend auch über positive Seiten und die vielen Macher gesprochen. Über unsere Stadt als Ort, der Möglichkeiten bietet, Ideen zu verwirklichen.

Den Wandel der Stadt zeigt die Bautätigkeit am Brühl und der Umbau der Aktienspinnerei zur Zentralbibliothek der TU beispielhaft. Die Musikschule hat einen neuen Konzertsaal bekommen.

Im Industriemuseum gibt es eine neue Dauerausstellung zu erkunden. Die Kita Kunterbunt macht jetzt ihrem Namen alle Ehre, die Grundschulen Sonnenberg, Grüna und Einsiedel sind mit großem Aufwand saniert.

Welche Themen hat die Stadt am meisten bewegt?
Eine Herausforderung war sicher die Unterbringung der Flüchtlinge. Zweifellos stand das Thema 2015 über allem. Die Unterbringung der Asylsuchenden ist nicht ohne.

Mein Dank gilt deshalb den Mitarbeitern, die seit Anfang des vergangenen Jahres mit der Situation souverän umgehen. Auch großen Dank an die Vermieter, die GGG und private Eigentümer, die Wohnungen zu fairen Preisen zur Verfügung stellen.

Und nicht zuletzt Dank auch an alle, die sich konstruktiv in der Debatte um die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen einbringen – und an die vielen Ehrenamtlichen, die die Betreuung und Integration ermöglichen. Ich bin mir jedoch auch sehr bewusst, dass es Ängste gibt.

Es wird eine schwierige Aufgabe, Akzeptanz und Integration zu verbinden. Ob es gelingt, hängt von den Beteiligten und von der Gesamtlage im Land ab.

Welche Höhepunkte können die Chemnitzer und Gäste der Stadt für das Jahr 2016 erwarten?
Zwei große Baustellen kommen zum Abschluss: In den Winterferien werden die ersten der insgesamt 230 Schüler den rund 33 Mio. Euro teuren Neubau des Sonderpädagogischen Förderzentrums an der Heinrich-Schütz-Straße – den „Terra Nova Campus“ – beziehen und dort hervorragende Lernbedingungen vorfinden.

Dass wir beim Bau des Stadions an der Gellertstraße auf der Zielgerade sind, kann man bei jedem Heimspiel der Himmelblauen mitverfolgen. Das neue Stadion wollen wir am 17. und 18. Juni ein Wochenende lang ordentlich feiern. Die Eröffnung wird ein Fest für alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer, nicht nur für CFC-Fans, werden.

Wie in den Vorjahren stehen Schulen und Kitas bei den Bauprojekten mit rund 23 Mio. Euro im Mittelpunkt. Damit reagieren wir darauf, dass Chemnitz besonders bei den Jüngsten wieder wächst.

Auch die Sanierung der Sportstätten bleibt ein Schwerpunkt. Für die Radrennbahn, für die Schwimmhalle Gablenz und die Leichtathletik-Mehrzweckhalle haben wir Fördermittel erhalten.
Und das Contiloch ist bald Geschichte. Die Bebauung beginnt. Darüber bin ich sehr froh.

Eine große Baustelle ist die nächste Stufe des Chemnitzer Modells. Die Bahntrasse entlang der Reichenhainer Straße wird alle Uni-Standorte mit Zentralbibliothek und Campus durch die Innenstadt mit dem Umland
verbinden.

Was wünschen Sie sich persönlich und für die Stadt im neuen Jahr?
Zuallererst beste Gesundheit und Zuversicht! Der Stadt wünsche ich einmal mehr, dass es keine Katastrophen gibt und dass wir  die Aufgaben gut meistern. Den Chemnitzern wünsche ich eine große Portion Neugier, um alles Spannende, Schöne, Vertraute, Neues was unsere Stadt ausmacht, auch in 2016 zu entdecken.