Start Öffentlichkeitsfahndung führt zum Erfolg
Artikel von: Redaktion
25.08.2017

Öffentlichkeitsfahndung führt zum Erfolg

Erfolgreiche Ermittlungsarbeit für die Chemnitzer Polizei. Foto: Pixabay

Chemnitz. Ein ermittelter Tatverdächtiger sowie das Bekanntwerden eines helfenden Zeugen stehen in der Bilanz einer Öffentlichkeitsfahndung der Chemnitzer Polizei.
Nach einer gefährlichen Körperverletzung an einem 38-Jährigen in der Chemnitztalstraße im November letzten Jahres fahndete die Chemnitzer Polizei mit richterlichem Beschluss nach vier Männern. Mit der Meldung wurden als Fahndungsfotos Aufnahmen veröffentlicht, die ein zur Tatzeit vorbeifahrender Zeuge mit seinem Handy gemacht hatte.

Die Öffentlichkeitsfahndung diente der Klärung der Identität sowie der Tatbeteiligung der abgebildeten Männer. Nach der Veröffentlichung, die in Chemnitzer Printmedien veranlasst wurde, gingen allerdings keine Zeugenhinweise zu den gesuchten Personen ein. Im Zuge der weiteren Ermittlungen in dem Fall konnte schließlich zusammen mit dem Opfer geklärt werden, dass zum einen einer der Gesuchten (29, mit rotem Basecap) nichts mit der Tat zu tun hat.

Zum anderen wurde bekannt, dass es Täterbezüge in den Raum Annaberg-Buchholz geben soll. Unter diesem Blickwinkel liefen die Ermittlungen zu nunmehr noch drei unbekannten Männern weiter. Auf Grundlage des richterlichen Beschlusses fahndeten die Ermittler am 30. Juli 2017 in der Sendung „Kripo live“ erneut öffentlich nach den drei Männern.

Nach der Ausstrahlung der Sendung erreichten die Chemnitzer Polizei mehrere Hinweise zu zwei der gesuchten Männer. Aufgrund eines Hinweises konnte ein Tatverdächtiger, ein 23-jähriger Mann, der zur Tatzeit im Erzgebirgskreis lebte, inzwischen in sein Heimatland Kosovo abgeschoben wurde, ermittelt werden. Mehrere andere Hinweise galten einem jungen Mann aus Chemnitz, der erkannt wurde.

Anfang August 2017 erfuhr er von den Ermittlern, dass öffentlich nach ihm als Tatverdächtiger gesucht wurde und entsprechende Hinweise zu seiner Person eingegangen sind. Der 19-Jährige hatte bislang nichts von der Suche gewusst. In seiner Vernehmung stellte sich dann heraus, dass der junge Mann die Auseinandersetzung im Bus sitzend mitbekommen hatte, ausgestiegen und zum Opfer geeilt war. Ihm half er und verständigte den Rettungsdienst.

Kurz darauf war er in den Fokus der Handykamera des vorbeifahrenden Zeugen geraten. Da das Opfer seinem Helfer zu verstehen gab, keine Polizei zu wollen, unternahm der Helfer dann keine Versuche mehr, diese zu informieren. Die Ermittlungen gegen den 19-Jährigen stellte die Staatsanwaltschaft Chemnitz nunmehr ein. Der dritte Gesuchte konnte bislang nicht namhaft gemacht werden. Die Akte wird in den nächsten Tagen zur weiteren Entscheidung an die Staatsanwaltschaft Chemnitz abgegeben.