Start Orgel trifft Saxophon
Artikel von: Uwe Wolf
09.09.2016

Orgel trifft Saxophon

Der klassisch ausgebildete Kirchenmusiker Jens Goldhardt und der im Rock- und Jazzbereich tätige Saxophonist Ralf Benschu bringen zwei von Grund auf verschiedene Instrumente in ein Konzert. Foto: Cathrin Geißler
Der klassisch ausgebildete Kirchenmusiker Jens Goldhardt und der im Rock- und Jazzbereich tätige Saxophonist Ralf Benschu bringen zwei von Grund auf verschiedene Instrumente in ein Konzert. Foto: Cathrin Geißler

Hainichen/Siebenlehn. Was entsteht, wenn ein klassisch ausgebildeter Kirchenmusiker und ein im Rock- und Jazzbereich tätiger Saxophonist aufeinander treffen? Wenn zwei völlig unterschiedliche Auffassungen im Umgang mit Musik zusammenstoßen? Die Antwort auf diese Frage werden Besucher bei dem Konzert der beiden Musiker am 9. September um 19.30 Uhr in der Kirche Siebenlehn zu hören und erleben bekommen. Seit über 10 Jahren musizieren und arbeiten Ralf Benschu (Saxophonist der Gruppe Keimzeit) und Jens Goldhardt (Organist der Margarethenkirche in Gotha) zusammen – eine Zeit reich an Erfahrungen, Eindrücken und Konzerterlebnissen.

Wurde dem einen die Angst vor Bach genommen, so fand der andere den Mut und die Lust am Improvisieren. Vielfältige Musikrichtungen wurden erprobt, gespielt und verworfen. Mit den Klangfarben und Soundmöglichkeiten der Instrumente wurde experimentiert. Die Konzertprogramme lassen den beiden Interpreten alle Freiheiten offen – von inniger Meditation bis zur ausgelassenen Freude sind nahezu alle menschlichen Empfindungen eingeschlossen. In zahlreichen Improvisationen verschwimmen die Gegensätze und das Publikum wird in eine vielfältige Klangwelt entführt. Durch feinfühliges Registrieren wird das Saxophon in einen Orgelsound eingebettet, der es dem Zuhörer mitunter erschwert, die Grenzen zwischen Saxophonklang und Orgel wahrzunehmen. Das Saxophon wird zum zusätzlichen Orgelregister und fügt sich in das musikalische Gesamtbild ein.

Durch Bewegung im Raum während des Musizierens nutzt Ralf Benschu die spezielle Akustik jeder einzelnen Kirche aus. So entstehen für den Zuhörer neue Klangeindrücke und die Starre eines “gewöhnlichen” Kirchenkonzertes wird aufgehoben. Neben klassischen Werken von Bach, Choralmelodien oder Themen aus Kinofilmen wie z.B. “Schindlers Liste” lässt das Programm viel Freiraum für eigene Kompositionen. gg