Start Mittelsachsen Osterhasen streikten für faire Schoko-Eier
Artikel von: Constanze Lenk
17.04.2019

Osterhasen streikten für faire Schoko-Eier

Fordern als Osterhasen faire Schokolade zum Osterfest: Christian Mädler, Elena Küchler, Christian Möls und Marie-Luise Küchler (v.r.n.l.). Foto: Torsten Mayer.

Die Osterhasen sind es leid. Jedes Jahr erfreuen sie die Kinder in Deutschland mit Schoko-Eiern, während die Kinder in den Erzeugerländern auf den Kakaoplantagen leiden. Deshalb traten die Osterhasen in Freiberg am Dienstag, dem 16. April, von 16 bis 18 Uhr in den Streik. In der Freiberger Innenstadt forderten sie: nur Schoko-Eier aus fairem Handel in die Osternester. Damit endlich alle Kinder zu Ostern Grund zu Freude haben.
Mit der Osterhasen-Protest-Aktion machte die Steuerungsgruppe “FairTrade-Stadt Freiberg” gemeinsam mit dem INKOTA-netzwerk auf die Probleme im Kakaoanbau aufmerksam. Freiberger schlüpfen dabei in Osterhasen-Kostüme und verteilen Infomaterial an Interessierte. Damit klären sie über die Missstände in der Kakaoproduktion auf und fordern ein existenzsicherndes Einkommen für Kakaobäuerinnen und -bauern. Und zeigen auf, wie alle dazu etwas beitragen können.
„Jeder kann beim Befüllen der Osternester auf faire und nachhaltig zertifizierte Schokolade achten”, erklärt Christian Mädler, Mitorganisator der Freiberger Aktion.150 Millionen Schoko-Hasen werden in Deutschland in den Wochen vor Ostern verkauft.Doch der süße Genuss hat einen bitteren Beigeschmack: Die Mehrheit der Kakaobäuerinnnen und -bauern lebt in extremer Armut. Rund zwei Millionen Kinder arbeiten zudem in Westafrika unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen. Ein Missstand, den auch Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in seiner Rede beim 5. Zukunftsforum “Globalisierung gerecht gestalten” am 20. Februar 2019 in Berlin anprangerte und forderte: “Durch fairen Einkauf kann jeder von uns sofort helfen, Kinder und Arbeiter in Produktionsländern zu schützen! Deswegen wünsche ich mir, dass noch mehr Kunden fragen: “Wurden meine Lebensmittel (…) fair produziert?”