Start Erzgebirge Parkhaus-Check in Annaberg-Buchholz
Artikel von: Andre Kaiser
02.09.2021

Parkhaus-Check in Annaberg-Buchholz

Vertreter des ACE, der AWO, der Stadt und der Annaberger Stadtwerke vor dem Parkhaus „Altstadt 2“ an der Scheibnerstraße. Foto: André Kaiser

Annaberg-Buchholz. Wer ins Parkhaus fährt, den Wagen abstellt und weitergeht, bemerkt meist gar nicht, dass hier so manche Tücke lauert. Insbesondere, wenn der Nutzer in seiner Mobilität eingeschränkt ist. Der ACE, sowie Vertreter von AWO, der Stadtverwaltung und den Stadtwerken wollten es genau wissen und prüften im Rahmen der deutschlandweiten ACE-Clubinitiative „Barrierefrei besser ankommen!“ Parkhäuser und Parkflächen in der in Annaberg-Buchholz.

Eines vorweg: Die Parksituation in der Bergstadt ist laut ACE für mobilitätseingeschränkte Menschen erfreulich gut. „Ob im Parkhaus an der Scheibnerstraße (14 von 16 Punkten) oder auf dem Parkplatz auf dem Annaberger Markt (13 von 16 Punkten) – Menschen mit eingeschränkter Mobilität finden beim Abstellen ihres Fahrzeugs in der Region viele Plätze, die gut zugänglich oder sogar komplett barrierefrei sind“, so die Experten des Automobilclubs.

Im Rahmen des Checks stellten die ehrenamtlichen Mitglieder des Kreisclubs speziell dem Parkhaus „Altstadt 2“ an der Scheibnerstraße ein sehr gutes Zeugnis aus. Positiv sei vor allem die Anzahl der Behindertenparkplätze, vier Stück an der Zahl, aufgefallen.

Jörg Petzold Pressesprecher des ACE-Kreises Sachsen-Süd: „Das Parkhaus Altstadt 2 ist für Autofahrer mit eingeschränkter Mobilität erfreulich gut nutzbar. Mit eingeschränkter Mobilität haben vor allem diejenigen zu kämpfen, die auf einen Rollstuhl angewiesen oder nicht gut zu Fuß unterwegs sind. Aber auch Eltern mit Kinderwagen stehen vor teils erheblichen Problemen, wenn Wege und Orte nicht barrierefrei gestaltet sind.“

Ziel der ehrenamtlichen Mitstreiter um den Regionalbeauftragten der Region Sachsen Falk Hoffmann ist es, auf die Wichtigkeit barrierefreier Parkräume aufmerksam zu machen. Gibt es Anlass zu Kritik, soll dies dann gemeinsam mit den Verantwortlichen besprochen und Lösungen erarbeitet werden. Jörg Petzold: „Unsere Aktion soll wachrütteln und, wo notwendig, Dinge verändern“.

Wie er sagt, haben es Menschen mit mobilen Einschränkungen derzeit noch deutlich schwerer, Verkehrswege barrierefrei und sicher zu nutzen. Dass die Nutzung des ÖPNV bis zum 1. Januar 2022 vollständig barrierefrei sein muss, sei in Deutschland gesetzlich fixiert. Dagegen würden aber nur 50 Prozent des gesamten Straßen- und Wohnumfelds heute wirklich frei von Barrieren sein: „Treppen ohne Rampen, fehlende oder defekte Fahrstühle, zu enge oder zu wenige barrierefreie Parkplätze sind trotz Vorgaben und Versprechungen noch immer vielerorts zu finden. Genau dort setzt die ACE-Clubinitiative 2021 an, legt den Finger in die Wunde und will Lösungen anstoßen. Denn individuelle und barrierefreie Mobilität muss für alle selbstverständlich werden. Annaberg-Buchholz wird diesem Selbstverständnis bereits gerecht. Ergebnis unserer ACE-Initiative ist, dass hier wichtige Maßnahmen für die barrierefreie Nutzung von Parkhäusern und Parkflächen bereits getroffen worden. So kann die Bergstadt Vorbild für viele andere Orte werden.“

Quelle: ACE