Start Erzgebirge PETA erhebt schwere Vorwürfe gegen Zirkus Afrika in Aue - Bad Schlema
Artikel von: Redaktion
16.05.2019

PETA erhebt schwere Vorwürfe gegen Zirkus Afrika in Aue – Bad Schlema

Kranke Elefanten beim Circus Afrika: Elefantendame Gandhi mit großem Ödem im Bauchraum / Foto: PETA Deutschland e.V.

Aue – Bad Schlema. Die Tierschutzorganisation Peta erhebt schwere Vorwürfe gegen den ab Donnerstag in der Stadt Aue-Bad Schlema gastierenden Zirkus Afrika. Immer wieder kommt es in der Region zu Protesten gegen gastierende Zirkusse (Wochenendspiegel berichtete https://www.regionalspiegel-sachsen.de/spontandemo-vor-dem-zirkus-in-schwarzenberg/ ).

Die Tierschutzorganisation schreibt:

PETA kritisiert den Zirkus und seinen Direktor Hardy Weisheit scharf für die mangelhafte Tierhaltung. Unzulässiges Anketten der Elefanten während des Tages, mangelnde Beschäftigungsmöglichkeiten, Temperaturen im Stallzelt nahe dem Gefrierpunkt: Die Liste der wiederkehrenden Verstöße und das damit verbundene Leid der Elefanten ist schier endlos. Zudem wurde Weisheit wegen Körperverletzung an einer Weimarer Amtsveterinärin rechtskräftig verurteilt (Az.: Ns 902 Js 14516/16).

Weiterhin heißt es:

Bei ungenehmigten „Spaziergängen“ mit den Elefanten kam es mehrmals zu Sachschäden, zudem wurde Weisheit 2017 wegen der damit verbundenen fahrlässigen Gefährdung von Menschen vom Amtsgericht Erfurt zu einem Bußgeld verurteilt (Az.: 653 Js 201266/17 65 OWi). Bei diesem „Spaziergang“ verletzte sich eines der Tiere; das Verfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz wurde jedoch eingestellt. Auch vor der Unversehrtheit von Menschen macht der Direktor keinen Halt. So fuhr Weisheit 2016 während einer Protestaktion in Sangerhausen mit einem Radlader auf die Demonstranten zu; mindestens eine Person wurde von der Ladung des Radlagers touchiert. … Zahlreiche Videoaufnahmen zeigen das sogenannte „Weben“ der Elefanten. Dabei schwingen sie pausenlos mit Kopf und Rüssel hin und her – ein Zeichen für schweres seelisches Leiden. Elefanten werden im Zirkus in der Regel jede Nacht an zwei Beinen fixiert und mit dem sogenannten Elefantenhaken – einem Stock mit spitzem Metallhaken – gefügig gemacht. Bei Circus Afrika werden die Elefanten immer wieder auch tagsüber längere Zeit angekettet, was gegen die Zirkusleitlinien verstößt. Bei einem Gastspiel in Halle (Saale) 2013 dokumentierte die zuständige Veterinärbehörde im Stallzelt Temperaturen zwischen zwei und neun Grad Celsius, vorgeschrieben sind mindestens 15 Grad. Laut einem Gutachten im Auftrag der Tierschutzbeauftragten des Landes Hessen quält die Elefantendame Gandhi ein großes Bauchödem und bei Tonga und Moja seien die Beine auch wegen des andauernden Stehens auf hartem Untergrund teilweise deformiert.

Die Tierschutzorganisation fordert das dem Zirkusdirektor zumindest für die Elefanten die Erlaubnis zur Tierhaltung nach Paragraf 11 des Tierschutzgesetzes entzogen wird. Ob es in den Tagen der Vorführungen zu Demonstrationen kommen wird, ist bisher nicht bekannt.