Start Zwickau Pia Findeiß sucht vergeblich ihren zweiten Stellvertreter
Artikel von: Redaktion
27.11.2015

Pia Findeiß sucht vergeblich ihren zweiten Stellvertreter

Oberbürgermeisterin Pia Findeiß steht nun erst einmal ohne einen zweiten Stellvertreter da. Foto: Alice Jagals
Oberbürgermeisterin Pia Findeiß steht nun erst einmal ohne einen zweiten Stellvertreter da. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Fragende Gesichter und ein aufgelaufener Stadtrat – das ist die Bilanz der jüngsten Zwickauer Stadtratssitzung am Donnerstag. Auf der Tagesordnung standen eigentlich eher unspektakuläre Themen. Bei der Wahl der stellvertretenden Bürgermeister, teilten sich die Meinungen allerdings. War es von Oberbürgermeisterin Pia Findeiß eigentlich angedacht, die seit einem Jahr im Amt bestätigte Baubürgermeisterin Kathrin Köhler (CDU) als erste Stellvertreterin und Finanzbürgermeister Bernd Meyer (Die Linke) künftig als zweiten Stellvertreter zu benennen, sah das Sven Wöhl (BfZ/ Grüne) anders.

Während Findeiß ihren Vorschlag damit erklärte, dass die CDU als stärkste Fraktion in ihren Augen die erste Stellvertreterrolle verdient habe und lediglich der bereits verstorbene Baubürgermeister Rainer Dietrich diese damals ablehnte, meinte Wöhl, „dass ein Stellvertreter die Stadt auch nach außen vertrete“. Was er damit sagen wollte, muss jeder für sich selbst denken. Er meinte außerdem, Köhler habe noch zu wenig Erfahrung und man würde sie – im Klartext – überfordern.

Soweit so gut. Ein geheimer Wahlgang stand an. In diesem wurde Kathrin Köhler mit 29 Ja-Stimmen zur ersten Stellvertreterin von Oberbürgermeisterin Pia Findeiß gewählt. Dann folgte ein zweiter Wahlgang. In diesem sollte über den zweiten Stellvertreter abgestimmt werden. Die logische Konsequenz sollte eigentlich „Bernd Meyer“ lauten. Doch mitten im Prozedere bemerkte man, dass die falschen Stimmzettel ausgeteilt wurden. Ein dritter Wahlgang musste also folgen. Aber: Die Stimmen für Bernd Meyer reichten nicht aus. Was nun?

Das schien keiner wirklich zu wissen. Nach einer Wahlstunde gab es keinen zweiten Stellvertreter, dafür aber verwunderte Gesichter. Nach Aussage von Stadtsprecher Matthias Merz werde die Sache nun erst einmal rechtlich geprüft.

Doch nach der Wahl ist vor der Wahl, wenn auch nicht im gleichen Sinne: Ebenfalls stand die Wahl der Stephan-Roth- und Martin-Römer-Ehrenmedaille an. Für erstere wurden Friedrich Hähner-Springmühl, Gerald Otto und Norbert Peschke vorgeschlagen und nach der entsprechenden Satzung im Ältestenrat abgestimmt. Doch Gerald Otto (CDU) bekam nicht genügend Stimmen. Diese Bloßstellung war mehr als peinlich für Otto. Doch so kann Demokratie am Ende eben aussehen.