Start Plötzbrot ist in aller Munde
Artikel von: Andre Kaiser
15.03.2017

Plötzbrot ist in aller Munde

Frisch aus dem Ofen. Lutz Geißler zeigt, wie man gute Brote backt. Foto: Rolf Schindler

Vom Geowissenschaftler zum Brotbäcker

Cranzahl. Mittlerweile ist er mit zahlreichen Auszeichnungen dekoriert worden, war im TV zu Gast, zuletzt beim Frühstücksfernsehen in der ARD. Unzählige Zeitungen und Magazine schrieben über ihn und sein Brot. Dabei hatte Lutz Geißler ursprünglich etwas ganz anderes gelernt, ist Geowissenschaftler. Das Brotbacken und -bloggen betrieb er eigentlich nur in seiner Freizeit.

Heute informieren sich rund 100.000 Besucher pro Monat auf seinem www.ploetzblog.de. Zudem hat der Erzgebirger mittlerweile vier „Brotbackbücher“ geschrieben, die reißenden Absatz fanden. Inzwischen gingen mehr als 120.000 Exemplare über die Ladentheke und  PLÖTZBROT ist plötzlich in aller Munde, nicht zuletzt wegen der weit verbreiteten Workshops, in denen Teilnehmer lernen, wie man gutes Brot selbst backt. Zudem kommen die Menschen von überall her, strömen ins Sehmatal, um das außergewöhnliche Brot zu kaufen bzw. an den Workshops teilzunehmen und ihre Liebe zum „Laib“ zu entdecken.

 

Rathaus wird zur Backstube

Bei all diesem Hype, der in den letzten Jahren um das Unternehmen und sein außergewöhnliches Produkt entstand, drängte sich die Frage nach neuen größeren Räumlichkeiten auf.
„Vor zwei Jahren mussten wir reagieren, da abzusehen war, dass auf kurz oder lang die bisherigen Räumlichkeiten nicht mehr ausreichen würden“, berichtet Lutz Geißler. Und so wurde man im Sehmatal schnell fündig. Denn das ehemalige Rathaus im Ortsteil Cranzahl an der Karlsbader Straße 46 schien optimal für künftige Vorhaben zu sein. Denn es liegt zentral im Ort, mit Bushaltestelle und touristisch genutztem Bahnhof in Nachbarschaft. Zudem würde das Gebäude nach einem Innenumbau optimale Voraussetzungen bieten.

Das ehemalige Cranzahler Rathaus wurde komplett umgebaut.
Foto: Rolf Schindler

„Im Dezember vor zwei Jahren kauften wir dann der Gemeinde Cranzahl das 1905 erbaute Haus inklusive Grundstück ab. Das freistehende Wohn-/Geschäftshaus war in einem guten Zustand und verfügt über eine Gebäudenutzfläche von 532,3 Quadratmetern.“

Zügig wurden erste Umbaumaßnahmen eingeleitet und nun erfolgreich abgeschlossen. „An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen am Bau beteiligten Firmen bedanken, die wirklich richtig gute Arbeit geleistet haben“, so der Bauherr.

Die Vision vom besseren Brot

Mit der Umsetzung dieses Vorhabens möchte er ein Zeichen setzen. „Ein Zeichen, dass wir anders Brot backen und anders leben können, als wir es zum Großteil heute gewöhnt sind. Allen Broten ist eines gemeinsam: Sie werden mit viel Zeit aus naturbelassenen Rohstoffen gebacken. Wir kennen den Landwirt und den Müller, wir wissen, was in unseren Broten steckt. Neben dem ausgezeichneten Geschmack achten wir darauf, über die Teigführung möglichst viele Inhaltsstoffe des Getreides für unseren Körper verfügbar zu machen, mit natürlichen Verfahren und handwerklichem Können. Brot ist ein Grundnahrungsmittel. Das Interesse an Lebensmitteln allgemein und am Brot insbesondere steigt stetig. Gemeinsames Brotbacken verbindet.

Und so sollen nicht nur hochwertige Kurse für Laien und gelernte Bäcker stattfinden, sondern auch Möglichkeiten geschaffen werden, Kinder an das Thema heranzuführen. Über all dem steht die Verwendung biologischer Rohstoffe. Langfristiges Ziel ist ein Netzwerk aus lokalen, biologisch wirtschaftenden Bauern und Verarbeitern, die die Region auch kulinarisch aufwerten. Als Zugpferd dienen das Haus und sein Brot. Das Haus soll der Gemeinde neben dem‚ Weihnachts- und Wanderland Erzgebirge‘ ein zweites touristisches Standbein mit Alleinstellungsmerkmal geben. So ist auch geplant, abseits der ausgedehnten Wochenendkurse werktags ‚Schnupperkurse‘ für Urlaubergruppen zu geben und sie so für ökologisches Backen und Backen mit Zeit zu sensibilisieren. Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeit stehen für uns an erster Stelle. Erst dann folgt die Kalkulation.

Unsere Brote kosten mehr als in unserer ländlichen Gegend üblich, sind dafür aber auch mit einem unvergleichlichen Geschmack und langer Frischhaltung ausgestattet und in Handarbeit hergestellt. Nur das Kneten und Backen erfolgt ‚maschinell‘. Je nach Rezeptur legen wir zwischen fünf und zehn Mal Hand am Teig an.“

Möchten auch Sie Ihre Liebe fürs Brotbacken entdecken? Mehr zum Unternehmen und seinen Angeboten erfahren sie im Internet unter www.brotbacken.de.