Start Mittelsachsen Polizei schnappt Einbrecher in Citybahn
Artikel von: Sven Günther
14.04.2020

Polizei schnappt Einbrecher in Citybahn

Ein 22-Jähriger brach in 14 Geschäfte, Büros und Schulen ein, betrog zweimal, richtete mindestens 20.000 Euro Schaden an und hatte zwei Komplizen. Foto. pixabay.com

Der letzte Einbruch ging daneben…

Hainichen. Der Krug geht so lange zu Wasser bis er bricht…
Es ist der 8. April. 3.35 Uhr. Stille Nacht. Plötzlich ein lautes Klirren von Glas, das Anwohner hören und die Polizei alarmieren: Einbruch in das Lottogeschäft am Bahnhof. Zwei Unbekannte flüchten ins Dunkle, Blaulicht zuckt, Sirenen heulen. Beamten durchsuchen auch den Bahnhof, haben eine Idee: Die Citybahn in Richtung Chemnitz. Sie hindern den Zug an der Abfahrt, kontrollieren die Passagiere und treffen zwei Deutsche (16/22), die Einbruchswerkzeug und Lottolose für 1800 Euro bei sich haben.
Beide werden vorläufig festgenommen, später auch ein Frankenberger (36) ausfindig gemacht, der offenbar als Chauffeur fungierte. Bei den Vernehmungen gibt der 22-Jährige weitere Einbrüche zu!

Er gestand zwischen 18. Februar und 31. März in Frankenberg neun Einbruchsdiebstähle (5x Schule, 1x Sportlerheim, 1x Gebäude Friedhofsverwaltung, 1x Werkstattbüro), bei denen vorrangig Bargeld und Tresore verschwunden waren.
In zwei Fällen habe er mit erbeuteten Geldkarten im Nachhinein Betrugshandlungen an Geldautomaten unternommen. Ferner gestand der 22-Jährige gemeinsam mit dem 16-Jährigen am 4. April in drei Mittweidaer Schulen eingestiegen zu sein.

Überdies räumte der junge Mann ein, am 7. April in ein Geschäft im Chemnitzer Ortsteil Sonnenberg gewaltsam eingedrungen zu sein und mehrere Smartphones sowie Tablets gestohlen zu haben. In der Wohnung und Nebengelassen des 22-Jährigen fanden Beamten Diebesgut. Der Gesamtschaden bei 14 möglichen Taten: mindestens 20.000 Euro. Haftbefehl.

Der 16-Jährige und der 36-Jährige ließen sich nicht ein bzw. bestritten eine Tatbeteiligung. Der Jugendliche wurde seinen Eltern übergeben, der mögliche Chauffeur durfte heim. Gegen sie wird weiter ermittelt.