Polizei: „Wir brauchen mehr Personal!“
Zwickau. Gerade in den letzten Monaten hatten die Einsatztrupps der Polizei eine Menge zu tun. Nicht nur Fußballspiele und Demos müssen derzeit abgesichert werden. Gerade in Bezug auf das Thema Asyl geraten die Mitarbeiter immer mehr an ihre Grenzen. „Das ist keine Phase von fünf Monaten. Das Thema wird uns auf Dauer belasten und dafür brauchen wir mehr Personal“, forderte nun Zwickaus Polizeipräsident Johannes Heinisch in Anwesenheit von Sachsens Innenminister Marcus Ulbig.
Er war in dieser Woche eigentlich nur gekommen, um die neuen Räumlichkeiten der Inspektion Zentrale Dienste offiziell zu eröffnen. Für über 1,1 Millionen Euro wurde der zuvor leer stehende
Gebäudekomplex an der Reichenbacher Straße 158, also direkt gegenüber dem Flugplatz, umgebaut, um es nun zur Miete zu nutzen. Zuvor waren die 46 Mitarbeiter aus dem Aufgabenbereich Inspektionsführung, Einsatzzug und Prävention in Wilkau-Haßlau untergebracht. Und das nicht gerade unter optimalen Bedingungen.
Das Finden eines geeigneten Objektes verlief nach Aussage von Heinisch recht schwierig. Unterstützung gab es vom Staatsbetrieb Sächsische Immobilien- und Baumanagement.
Mit dem Umzug stehen den Mitarbeitern der Polizei mehr Duschen, ein Schulungsraum, ein Sportraum, ausreichend Umkleidemöglichkeiten, mehr Stellplätze und generell mehr Platz zur Verfügung. „Und das ist wichtig, wenn man bedenkt, dass wir bei Demos, Randalen oder auch bei Fußballspielen für Sicherheit sorgen“, betonte der Zwickauer Polizeipräsident Johannes Heinisch immer wieder.
Noch stuft er die personelle Lage als einigermaßen machbar ein. Mit einer Aufklärungsquote von etwa 65 Prozent kann sich die Polizeidirektion durchaus
sehen lassen. „So etwas können Sie deutschlandweit suchen. Das macht mich wirklich stolz“, so Heinisch, der die Einweihung der neuen Dienststelle gleichzeitig als Dankeschön-Veranstaltung für seine eigenen Mitarbeiter verstand. Dennoch werde mehr Personal gebraucht. Irgendwann würden die zahlreichen Überstunden schlauchen und nicht jeder Polizist sei mehr der jüngste.
Innenminister Marcus Ulbig sei durchaus bewusst, dass die Arbeit der Polizei insbesondere seit einem Jahr sehr gefragt sei und machte vor den Mitarbeitern und anwesenden Mitgliedern des Sächsischen Landtages deutlich: „Wir müssen beim Thema Personal auf jeden Fall eine klare Stellung einnehmen“.
Dass das Geld kostet, steht außer Frage. „Doch die Polizei hat die volle Unterstützung verdient. Und Freiheit ohne Sicherheit gibt es nun mal nicht“, betonte Heinisch. aj