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Artikel von: Redaktion
22.07.2021

Preisträger der art-figura 2021 stehen fest

Bei der Verkündung der Preisträger zur Vernissage im Schloss Perla Castrum in Schwarzenberg. Überreicht werden die Preise an die Künstler dann erst zur Finissage im Oktober. (Foto: Christoph Weigel)

Schwarzenberg. Am vergangenen Freitag verkündeten die Jurymitglieder zur Vernissage die drei Preisträger des diesjährigen Schwarzenberger Kunstpreises art-figura. Das Wettbewerbsthema lautete „Distanz“- das hat in Zeiten der Pandemie sicherlich eine ganz neue Bedeutung gewonnen. Aber die Künstler interpretierten das Thema dennoch ganz unterschiedlich. Von winzig klein über riesengroß, aus verschiedensten Materialien, mit integrierter Bewegung oder einfach nur stille Objekte, die für sich sprechen, alles war an Kunstwerken vorhanden.

Insgesamt 236 Bewerbungen gingen bei der Stadtverwaltung Schwarzenberg ein, teilweise von Künstlern aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland und anderen Nationen. Die Jury, zu der unter anderem Oberbürgermeister Ruben Gehart, der Direktor der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz Matthias Lindner und die erste Vorsitzende des Kunstfreunde Schwarzenberg e.V. Lilly Vicedom gehören, traf eine Vorauswahl von 42 Kunstwerken, die nun in der Ausstellung im Schwarzenberger Schloss Perla Castrum zu besichtigen sind. Die einzelnen Objekte wurden von Ausstellungsleiter Anatoli Budjko in die vorhandene Dauerausstellung im Schloss integriert, sodass sich die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die einzelnen Räume begeben können: „Es war nicht immer ganz einfach den passenden Platz für die Exponate zu finden, da die Räume im Perla Castrum eine dominante Eigensprache sprechen. Ich habe mit jedem der 42 Künstler mindestens ein Telefongespräch geführt, um mehr über das Werk zu erfahren und Beziehungen unter den einzelnen Werken herzustellen. So gibt es Exponate, die Berührung, Annäherung und Integration thematisieren, und wieder andere, die einen auf Abstand halten.“

Die erste Auswahl traf die Jury nur anhand von Fotografien der jeweiligen Werke. „Das war nicht immer einfach, da viele Kunstwerke live doch einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Die übrig gebliebenen Exponate konnten wir uns dann vor Ort anschauen und mit den anderen vergleichen. Das ist dann das Schöne, sich die Zeit zu nehmen und sich jedem einzelnen Werk zu widmen“, erläutert Jurymitglied Matthias Lindner.
Als ersten Preisträger legte die Jury das Werk von Erika und Helmuth Kern aus Neckartenzlingen fest: „Fata Morgana – distance breaker“. Die zwei mit Wasser gefüllten Aquarien sind mit farbig eingelegten keramischen Objekten gefüllt. „Überzeugen konnte das Werk durch das ungewöhnliche Material, das einen Effekt von Brechungen und Spiegelungen erzeugt, sodass der Betrachter am Ende gar nicht mehr weiß, was original ist. Insgesamt vermittelt das Werk eine Unnahbarkeit, eine Distanz, die nicht mehr überwunden werden kann“, sagt Matthias Lindner.
Der zweite Platz ging an Bettina Steinborn aus Oranienburg, die eine kleine Bronze-Statue mit dem Titel „Zweitausendzwanzig“ einreichte, womit sie sich auf das Thema Corona bezieht.

Der dritte Preisträger ist Kai Wolf aus Eppstein mit seinem Werk „Besenwesen“. Die eingereichte Arbeit ist wohl die humorvollste unter den Kunstwerken und löst durch einen elektrischen Antrieb einen interessanten Effekt in Form von Bewegungen aus.
Bis zum 16. Oktober 2021 haben dann alle Besucher Zeit, mit ihrer Stimme aus den ausgestellten Kunstobjekten den Publikumspreis zu wählen.