Artikel von: Judith Hauße
28.01.2021
Protest in Chemnitz: Friseure haben Existenzangst!
Hunderte Friseure machten sich am Donnerstagnachmittag unter dem Motto „Wir machen AUF…merksam“ in Chemnitz ordentlich Luft. Und die kam nicht vom Föhn. Mit Schneidehocker und Teelicht versammelten sie sich unter Beachtung der vorgeschriebenen Hygieneregeln auf dem Neumarkt, um auf ihre desolate Lage aufmerksam zu machen. Darunter auch zahlreiche Fußpfleger, Kosmetikerinnen und Nageldesigner. Letztere sind bereits seit November von den Schließungen betroffen.
Im Vordergrund stehen Existensängste der Inhaber, die Inhalte und langfristigen Bearbeitungszeiten der Hilfszahlungen sowie die Ängste der Angestellten um ihre Jobs. Sie protestierten mit einer stillen Demonstration gegen die wegen der Corona-Pandemie staatlich verordnete Schließung der Friseursalons.
Einer von ihnen ist auch Friseurmeister Olaf Klück vom HSB Haarstudio in Chemnitz. Er weiß, von schneller Hilfe könne hier nicht die Rede sein, und wenn dann nur vereinzelt.
Zahlreiche Dienstleistungsbetriebe hätten noch nicht einmal die Außenstände aus dem Lockdown im April ausgleichen können. Stundungen kamen zum Jahresende zur Fälligkeit. Keine Planung, keine Zukunftsaussichten auf Normalität.
„Viele Aussagen sind verwirrend und gegensätzlich. Kein fundierter Hintergrund in vielen Maßnahmen ist erkennbar.“
Inzwischen blüht die Schwarzarbeit, wo ohne jegliche kontrollierte Hygienemaßnahmen mehrere Kontakte zur Verbreitung von Corona beitragen könnten.
Alle Dienstleisterbetriebe und Friseursalons haben in den letzten Wochen und Monaten in die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen investiert.
„In unserem Salon hat sich seit Beginn der Pandemie nicht ein einziger Kunde oder Kundin mit Corona infiziert. Ebenso konnten wir keine Infizierungen durch Kunden an uns registrieren. Es spricht für die wirksame und korrekte Umsetzung der Hygienevorschriften seitens der BGW!”, so Olaf Klück.
„Der Zusammenhalt ist stark. Friseure und Dienstleister machen mobil. Nur so können wir etwas bewirken.“