Start Chemnitz Protest zur geplanten Asylunterkunft in Einsiedel
Artikel von: Redaktion
24.09.2015

Protest zur geplanten Asylunterkunft in Einsiedel

Hunderte demonstrierten gestern in Einsiedel gegen die geplante Asylunterkunft im ehemaligen Pionierlager. Foto: ihst
Hunderte demonstrierten gestern in Einsiedel gegen die geplante Asylunterkunft im ehemaligen Pionierlager. Foto: ihst

Chemnitz/Einsiedel. Am Mittwochabend versammelten sich Hunderte, überwiegend Einsiedler, auf der Anton-Hermann-Straße zu einer vorher angemeldeten Demonstration. Hintergrund ist die geplante Unterbringung von mehr als 500 Asylbewerber im ehemaligen Pionierlager „Palmiro Togliatti“.

Seit Bekanntwerden der Pläne der Landesdirektion, in dem in Wald liegenden Gebäudekomplex Asylbewerber unterzubringen, rumort es in dem Stadtteil.

Eine Bürgerinitiative von Anwohnern, die sich unmittelbar von der Unterbringung betroffen fühlen, wurde bereits gegründet. Doch mit der angemeldeten Demonstration, zu der laut Polizei rund 700 Menschen kamen, hatte die Bürgerinitiative nichts zu tun.

Organisiert wurde sie von einer Gruppe, die sich selbst „Einsiedel sagt Nein zum Heim“ nennt. Der Sprecher selbst kam aus Burkhardsdorf. Unterstützt wird die Gruppe unter anderem von Vertretern der Chemnitzer Pegida.

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Es könnte sein, dass die Veranstaltung keine Eintagsfliege bleibt. Wie die Organisatoren ankündigten, will man versuchen die Demonstration weiterzuführen. Außerdem wolle man auch eine Bürgerwehr zum Schutz der Einsiedler gründen. Der Sprecher kritisierte wie bereits zuvor aus viele Kreisen zu hören war, das fehlende Sicherheitskonzept, die unzureichende Zufahrt zum Objekt, die Wasserversorgung usw.

Selbst die Einsiedler wussten im Vorfeld nicht ganz, was sie von der geplanten Demonstration zu halten haben. Viele wollten eigentlich nicht kommen. Am Ende wog wahrscheinlich die Neugier mehr.

Protestzug macht sich auf dem Weg zum ehemaligen Pionierlager. Foto: ihst
Protestzug macht sich auf dem Weg zum ehemaligen Pionierlager. Foto: ihst

Nach einer kurzen Ansprache machte sich der Protestzug auf zu dem geplanten Asylbewerberheim. Zuhören waren Sprechchöre, wie „Wir wollen kein Asylbewerberheim“, „Nein zum Asylbewerberheim“ und „Wir sind das Volk“.

Zuvor waren die Pläne auch Thema in der Stadtratssitzung. Miko Runkel unterstrich, dass es bislang noch zu keiner Vertragsunterzeichnung gekommen sein. Anschließend machte er sich vor Ort ein Bild von der Veranstaltung.

Ort der angemeldeten Demo war die Anton-Hermann-Straße in Einsiedel. Foto: ihst
Ort der angemeldeten Demo war die Anton-Hermann-Straße in Einsiedel. Foto: ihst