Quad Wintercup 2016 statt der Quad-Trophy

Mittelsachsen. „Wie bereits im letzten Jahr angekündigt legt die “Quad-Trophy – um den Rochlitzer Berg/Seelitz” in diesen Jahr einen Boxenstopp ein, um dann 2017 wieder mit Vollgas durch zu starten“ heißt es auf der Webseite des Veranstalters. „Der Quad-Trophy-Wintercup findet ohne jegliche Wertung statt und wird einer geschmeidigen Ausfahrt ähneln, wo das gemeinsame Beisammensein im Vordergrund steht.“ – Soweit zum Ausgangspunkt des Samstagmorgens.

„Aller Anfang ist schwer“, heißt es. Das kann ich unterschreiben. Statt 9:30 Uhr – wie überall verkündet – war der Aufbruch des Trosses zum Quad Wintercup am Waldhotel Seelitz schon 8:30 Uhr. Also hieß es für mich, einen Quadfahrer und ein paar Interessierte erst einmal, der Meute hinterherzuhetzen.
Zweiter Stopp: das Trainingsgelände des MSC Wechselburg. Die Trekking-Schuhe leisteten gute Dienste auf dem weichen und matschigen Waldboden. Und dann kam auch schon der erste Verrückte in wildem Drift um die Ecke gezirkelt, dass der Schmodder nur so flog. „Hier bin ich definitv richtig“, dachte ich. Die Taufe hatte ich auch gleich hinter mir: meine Jacke hatte jetzt Flecktarn-Optik.

„Dieses Jahr haben wir hier einen kleinen Trial-Parcours aufgebaut. Es sind rund 80 gemeldete Starter für den Quad Wintercup. Die eine Gruppe der Quadfahrer startet hier und die andere in Penig. Im Laufe des Tages erfolgt dann ein Wechsel der Gruppen“, ließ mich der Verantwortliche des MSC Wechselburg, dessen Namen ich vor lauter Auspuffgeknatter und Motorengedrön der hubraumstarken Einzylinder nicht mehr verstanden habe, wissen. Nochmal nachfragen? Nein, ich brauchte erstmal Fotos!
Die Motive ließen nicht lange auf sich warten. Der Trial-Parcours, die wilden Bergauf- und Bergab-Passagen und natürlich zentnerweise Schlamm und Matsch gepaart mit quadratmetergroßen Pfützen sind anscheinend das Lebenselixier der Quadfahrer-Gilde.

Die Besucherzahl hier in Wechselburg war an diesem Samstagvormittag noch recht dünn. Ein älterer Herr, der extra rund 300 Kilometer aus der Oberpfalz angereist war, fragte mich, wo denn der Bratwurst-Stand sei und bemängelte nebenbei auch die verwirrende Ankündigung der Veranstaltung.
Nicht nur er hatte eine weite Anreise. Unzählige Quad-Verrückte aus ganz Deutschland waren zum Quad Wintercup 2016 nach Mittelsachsen gekommen. Die Kennzeichen der Quads reichten von Berlin über Fulda bis zum Hochsauerlandkreis und vielen anderen Regionen. Auch die angrenzenden Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg waren vertreten.

Standortwechsel und dritter Stopp – auf dem Endurogelände des MCL Burgstädt: „Ich bin aus Fulda und komme jedes Jahr hierher“, ließ mich einer der schlammverschmierten und helmbewehrten Recken auf dem Gelände des MCL wissen. „Wenn hier Wertungsläufe stattfinden, sind rund 250 Quads am Start. Und die Unterkunft sollte man bestenfalls gleich ein Jahr im Voraus sichern.“
Auf dem Endurogelände des MCL Burgstädt erwarteten die Quadfahrer mehr als 30 Hektar reines Offroad-Gelände, um nach Herzenslust und Jucken in der Gashand frei zu fahren. Aber auch hier auf dem Gelände bei Penig war die Besucherzahl recht überschaubar.
Keine Ahnung, ob es an den wenig winterlichen Bedingungen lag oder am stürmischen Wind, der die Temperaturen fünf Grad kälter erscheinen ließ. Die Fahrer hatten jedoch allesamt einen Mordsgaudi.

An den beiden Anlaufpunkten stand den Fahrern und Besuchern ganztägig ein Imbiss mit Bratwurst, Soljanka und anderem sowie Getränken zur Verfügung.  Den Abschluss bildete am Samstagabend die Auswertung der Veranstaltung im Waldhotel Seelitz mit einer Erinnerungsmedaille für jeden Teilnehmer. Insgesamt 84 bestätigte Starter gingen zum 2016er Wintercup auf die Piste.
Teilnehmen durfte jeder, der rechtzeitig gegen eine entsprechende Gebühr genannt hatte und dessen Quad oder ATV die technischen Voraussetzungen erfüllte.

Quad Wintercup – technische Voraussetzungen (laut Veranstalter):

Die Fahrzeuge müssen für den Straßenverkehr zugelassen und in einem technisch einwandfreien Zustand sein.
Auspuffanlagen über 85 Dezibel Lärmentwicklung sowie der Start mit roten beziehungsweise Überführungskennzeichen sind nicht zulässig.
Die Fahrzeuge müssen mit einem geschlossenen Fußraum oder mit Nerf-Bars ausgestattet sein. Fahrzeuge mit manueller Schaltung müssen über einen Notausschalter mit Reißleine verfügen, der im Falle des Falles die Zündung unterbricht.
Die Veranstaltung führt teilweise über öffentliche Straßen, wobei jeder Teilnehmer selbst dafür verantwortlich ist, dass alle Anbauteile seines Fahrzeuges der Fahrzeugzulassungsverordnung entsprechen.