Start RATGEBER: Laufen in Sachsen - Aktiv in der Heimat
Artikel von: Redaktion
10.07.2017

RATGEBER: Laufen in Sachsen – Aktiv in der Heimat

Foto:fotolia.de © Subbotina Anna

Vielen Menschen erscheint der Laufsport auf den ersten Blick als der simpelste. Theoretisch könnten alle Motivierten sofort loslegen. Doch wer den Sport ernstlich betreiben will, weiß: Es ist eine komplexere Angelegenheit. Wie bereitet man sich am besten auf das Losjoggen vor? Welche Kleidung und Schuhe sind zu empfehlen? Wo läuft es sich in Sachsen am besten? Dieser Ratgeber liefert Tipps und Tricks für den Start in den Sport, aber auch für Fortgeschrittene.

AUF DIE GESUNDHEIT ACHTEN

Obwohl Joggen im Allgemeinen völlig zu Recht als gesundheitsfördernder Sport gilt, gibt es Fälle, in denen man nicht laufen sollte.

Nicht uneingeschränkt zu empfehlen ist der Laufsport für Menschen, die an Herzerkrankungen oder hohem Blutdruck leiden – hier ist es wichtig, vorher unbedingt einen Arzt konsultieren. Menschen mit starkem Übergewicht sollten es zudem langsam angehen, weil sie ihren Bewegungsapparat überfordern könnten. Walken ist erheblich gesünder für diese Personengruppe, denn die Gelenke und der Fuß werden so weit weniger belastet. Alte Menschen, die mit dem schnellen Laufen ihren Kreislauf überfordern könnten, sollten sich ähnlich verhalten.

Für das Auftreten von Gefahren müssen übrigens nicht unbedingt ernste Erkrankungen vorliegen. Bei einer Erkältung oder  sollten Sportler lieber die Füße still halten. Das ist ein Rat, der für alle Krankheiten wie Grippe, mit denen Fieber einhergeht, ebenfalls gilt.

Läufer, die sich trotz Grippe auf ihre Runde machen, könnten sich unter Umständen Herzmuskelentzündungen zuziehen. Bei dieser ist sogar ein tödlicher Herzstillstand als Folge möglich. Egal, wie sehr also der Bewegungsdrang zuschlägt: Ruhe ist hier die bessere Wahl.

Ein allgemeiner Hinweis für Menschen, die seit zwei oder mehr Jahren keinen Sport mehr getrieben haben oder das 35. Lebensjahr abgeschlossen haben: Erst mal sollte der Arzt des Vertrauens einen gründlichen Gesundheitscheck vornehmen, bevor es losgeht!

Befindet man sich schon mitten im Lauf, sollten Symptome wie Schwindel, Muskelkrämpfe, Gelenk- und Rückenschmerzen und Anzeichen einer Unterzuckerung als Anlässe, das Training abzubrechen, ernsthaft wahrgenommen werden.

 WELCHEN SCHUH BRAUCHE ICH?

Die Auswahl an Schuhen ist durch die Popularität des Sports über die Jahre förmlich explodiert. Und egal, in welches Geschäft man geht – allgemeine Angaben, worauf bei Laufschuhen zu achten ist, bekommen Neulinge selten. Dabei können die falschen Schuhe das Verletzungspotenzial auf der Strecke sogar erheblich erhöhen.

Zunächst bieten gute Laufschuhe einen guten Schutz vor allen möglichen äußeren Einflüssen wie dem Weg oder dem Wetter. Harter Asphalt, Kälte, Nässe und spitze Steine – alles muss der Schuh aushalten und ausgleichen. Doch eine zu starke Dämpfung schadet ebenfalls. Kniegelenke brauchen eine gewisse Belastung, um sich regenerieren zu können.  Kompetente Verkäufer können dabei helfen, den richtigen Schuh auszuwählen. Da jeder Mensch unterschiedlich ist und Laufschuhe Massenware sind, ist dies auch empfehlenswert.

ERNÄHRUNG FÜR LÄUFER

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 Eine spezielle Ernährung für Läufer, die nur für Verfechter dieser Sportart gelten würde, existiert nicht. Dennoch gehören komplexe Kohlenhydrate auf den Speiseplan ambitionierter Läufer. Komplexe Kohlenhydrate sind beispielsweise Reis, Vollkornbrot und –Nudeln und Kartoffeln. Der Vorteil: Dadurch, dass sie langsamer ins Blut gelangen, versorgen sie den Körper länger mit Energie. Doch auch einfache Kohlenhydrate wie Frucht- Haushaltszucker können ihre Vorzüge haben, wenn nach dem Sport schnell Energie in den Körper gelangen muss.

Gute Eiweißlieferanten sind etwa Huhn, Rind oder Eier sowie Milchprodukte. Für Läufer sind etwa 1,8 Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht am Tag empfohlen.

Gesunde Fette aus Omega 3 oder Omega 6-Fettsäuren sind sehr wichtig für den Fettstoffwechsel und sollten in keiner Ernährung fehlen. Zusätzlich Sinn ergibt die Ergänzung durch Erdnüsse, Avocado und Olivenöl.

Vitamine, Spurenelemente und Mineralien sind natürlich Pflicht, schließlich verliert der menschliche Körper durch das Schwitzen und die Anstrengung beim Sport mehr davon als in der Ruhephase. Neben dem weithin bekannten Vitamin C gibt es noch eine ganze Reihe an Mikro-Nährstoffen, die der Körper ausreichend zur Verfügung haben sollte.

VORBEREITUNG AUF DAS LAUFEN

Wie bei jedem Sport ist es für Joggen und Sprinten gleichermaßen wichtig, gut vorbereitet zu sein. Mit dem sogenannten Läufer-ABC kann man seinen Körper sehr gut auf die bevorstehende Anstrengung einstimmen. Die einfachen Übungen führen im Optimalfall zu einer Steigerung des Lauftempos, auf jeden Fall aber dazu, dass Gelenke, Sehnen und Bänder besser auf die Belastung vorbereitet sind.

Auch die Atmung ist ein weiterer wichtiger Punkt, über den sich besonders Anfänger Gedanken machen müssen. Beim langsamen Anlaufen sollten sie sich bereits das Atmen mit der Nase angewöhnen, das bis in mittlere Tempi den Standard für die Atmung darstellen sollte. Erst später und in schnelleren Geschwindigkeiten ist es einigermaßen sinnvoll, die weniger Schadstoffe filternde Mundatmung zu benutzen.

Kräftiges Ausatmen ist beim Laufen übrigens bedeutend wichtiger als das Einatmen, das dann automatisch richtig wird! Wer nur für die Fitness läuft und keine höher gesteckten Ziele verfolgt, kann ruhig die alte Regel befolgen: Immer nur so schnell laufen, dass man sich mit einem Trainingspartner noch anständig unterhalten kann.

In der Wettkampfvorbereitung verschieben sich dann später einmal die Prioritäten und andere Zielsetzungen sind nötig – da wird das lockere Gespräch dann schwierig.

OPTIMAL JOGGEN IN CHEMNITZ – DER STADTPARK

Wersofort anfangen will zu trainieren, findet im Stadtpark in Chemnitz-Helbersdorf sozusagen fast direkt vor der Haustür eine mehr als geeignete Strecke. Die vorhandenen sechs Kilometer sind nach kurzer Eingewöhnung auch für Anfänger machbar. Zudem läuft man direkt im Grünen und die Steigungen halten sich auch eher in Grenzen.

Der Stadtpark gehört auch zu zwei anspruchsvolleren Routen:

Vom Stadtpark aus können Ambitionierte für einen Halbmarathon oder einen richtigen Marathon trainieren, indem sie bis nach Heinersdorf laufen. Auf der insgesamt 23 Kilometer langen Strecke hat man zumindest steigungstechnisch nichts zu befürchten, denn der Anstieg im Küchwald ist eher zu vernachlässigen. Die Laufwege sind überwiegend asphaltiert oder aus Schotter – also warten auch keine hinterhältigen Baumwurzeln auf eine Gelegenheit, dem Läufer das Bein zu stellen.

Besonders an heißen Sommertagen, an denen die Temperaturen auch morgens und abends schon recht hoch sind, lohnt es sich aber, ein paar Runden mehr durch den Stadtpark zu drehen – die zahlreichen Bäume spenden wohltuenden Schatten.

LAUF-EVENTS IN DER REGION

Über die Jahre hat sich eine stattliche Läufer-Szene in der Region entwickelt, und mit ihr zahlreiche Events, die Läufer zum Testen ihres Könnens einladen.

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DER CHEMNITZER STADTLAUF

Für Anfänger bis Profis geeignet ist der Chemnitzer Stadtlauf, der nächstes Jahr sein 15. Jubiläum feiert. Kein Wunder, dass er tausende laufbegeisterte Menschen aus der Stadt selbst und der Umgebung magisch anzieht. Denn dort sind die verschiedensten Anforderungsstufen im Angebot: Eine Laufstrecke für die Kleinsten von 300 Meter ist dabei, während ältere Kinder zweieinhalb Kilometer laufen. Weitere Möglichkeiten, eher an Erwachsene adressiert, sind die fünf und zehn Kilometer langen Strecken, während erfahrene Sportler sich am Halbmarathon versuchen. Die Strecke nimmt ihren Beginn in der Brückenstraße und führt dann durch das Zentrum bis zum Schlossteich und dann wieder zurück.

Doch nicht nur für Halbmarathonläufer und Leute, die es werden wollen, bietet das Event jährlich die Möglichkeit, auf den zehn Kilometer messenden Strecken einen Pokal zu gewinnen – vorausgesetzt, man ist der oder die Schnellste.

SPENDENLAUF MITTWEIDA

Im vergangenen Monat fand wieder der Spendenlauf Mittweida statt, der sich seit einigen Jahren von einer sehr kleinen zu einer regional immens beliebten Veranstaltung entwickelt hat und bereits in die achte Runde ging. Der Clou liegt dabei in der Tatsache, dass die Veranstalter für gute, lokale Zwecke sammeln. Für jede Runde, die die Teilnehmer auf dem etwas über einen Kilometer langen Kurs abschließen, spenden sie mindestens einen Euro. Natürlich können über Paten zusätzliche Spenden gesammelt werden. Günstig ist übrigens, dass der Spendenlauf erst in den Abendstunden stattfindet und somit den Kreislauf der Teilnehmer weniger belastet.

Gewonnen hat, wer nach 90 Minuten am meisten Runden absolvieren konnte. Auch hier wird übrigens sehr kinderfreundliche ein Bambini-Kurs angeboten.

THARANDTER WALDLAUF

Wer die etwas mehr als eine Stunde dauernde Fahrt zum Tharandter Wald auf sich nimmt, kann dieses Jahr am neunten September die sportliche Herausforderung genau dort suchen. Denn der Waldlauf bietet, ähnlich wie die anderen Veranstaltungen, für jedes Level die richtigen Anforderungen.

Im Gegensatz zu den anderen Strecken allerdings gibt es in dem deutschlandweit geschätzten Naherholungsgebiet Gefälle. Der ebenfalls angebotene Bambini-Lauf findet zwar auf flachem Grund statt, doch bei den zweieinhalb, fünf und zehn Kilometer zählenden Routen sind bereits 200 Höhenmeter inkludiert. Halbmarathonläufer müssen insgesamt 400 Höhenmeter bewältigen, Athleten, die für 30 Kilometer an den Start gehen, sogar insgesamt 466. Glücklicherweise ist aber für die Verpflegung gesorgt, sodass die Fleißigen sich alle zweieinhalb Kilometer mit Getränken und Bananen stärken können.

Die Online-Anmeldung für den schon 38. Tharandter Waldlauf findet sich hier.

STARKE REGION FÜR MOTIVIERTE

Es mangelt also keineswegs an Gelegenheiten, das eigene Können zu erproben. Glücklicherweise bieten sich in der Region mehr als genug Chancen, um zu trainieren und sich zu verbessern. Wer seine Fähigkeiten richtig einschätzt und geduldig und zielstrebig läuft, kann mit Sicherheit schon bald an einer der Veranstaltungen teilnehmen!