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Artikel von: Sven Günther
22.03.2024

Razzia gegen Schwarzarbeit

149 Beamte des Hauptzollamtes Erfurt deckten bei einer Razzia in Thüringen und Südwestsachsen 70 mögliche Vergehen fest
149 Beamte des Hauptzollamtes Erfurt deckten bei einer Razzia in Thüringen und Südwestsachsen 70 mögliche Vergehen fest. Foto: Zoll

149 Zöllner bei Razzia im Einsatz

Region. Die Razzia begann schon vor dem ersten sächsischen Fahndungtag. Am Mittwoch (20. März 2024) befragten 149 Beamte des Hauptzollamtes Erfurt auf 27 Baustellen (21 in Thüringen und sechs in Südwestsachsen) 567 Beschäftigte.

Razzia in Thüringen und Südwestsachsen

Die Schwerpunkte waren die Einhaltung des Mindestlohnes, Sozialversicherungs-Fragen und ob Ausländerinnen und Ausländer die für ihre Aufnahme einer Beschäftigung erforderlichen Arbeitsgenehmigungen beziehungsweise Aufenthaltstitel besitzen.

In 70 Fällen stellte der Zoll Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten fest, die weiter aufgeklärt werden müssen:

  • Mindestlohn: 22 (davon 13 in Thüringen und neun in
    Südwestsachsen)
  • Beitragsvorenthaltung zur Sozialversicherung: 16 (davon sechs in
    Thüringen und zehn in Südwestsachsen)
  • Illegale Beschäftigung von Ausländern: elf (davon neun in
    Thüringen und zwei in Südwestsachsen)
  • Unrechtmäßiger Bezug von Sozialleistungen: zwei (Thüringen)
  • Sonstige (zum Beispiel fehlende Ausweisdokumente): 19 (davon
    zwölf in Thüringen und sieben in Südwestsachsen)

Strafverfahren nach Razzia

Bereits vor Ort leitete der Zoll zwölf Strafverfahren sowie 19 Bußgeldverfahren wegen des Verdachts von Verstößen gegen ausländerrechtliche Bestimmungen ein.

An die Schwerpunktprüfung schließen sich umfangreiche Geschäftsunterlagenprüfungen an, in der die auf den Baustellen erhobenen Daten der Beschäftigten mit der Lohn- und Finanzbuchhaltung der Arbeitgeber abgeglichen werden. Hierbei steht der Zoll in engem Informationsaustausch mit der Deutschen Rentenversicherung und anderen Behörden.