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Artikel von: Redaktion
02.02.2016

Rettungsdienst Mittelsachsen: vier neue Fahrzeuge

Rettungsdienst Mittelsachsen mit neuen Fahrzeugen
Die Mehrkosten für die Kofferaufbauten rechnen sich, da die Aufbauten wesentlich länger als die Basisfahrzeuge nutzbar sind. Foto: Daniel Unger

Mittelsachsen. Der Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes, der Landkreis Mittelsachsen, übergab am Freitag, dem 29. Januar 2016, vier neue Rettungsdienstfahrzeuge an die Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes Rochlitz und Freiberg für die Durchführung von Notfallrettung und Krankentransport.

Landrat Matthias Damm: „Der Rettungsdienst stellt einen wichtigen Teil der Daseinvorsorge dar. Umso wichtiger ist, dass die Mitarbeiter technisch gut ausgestattet sind, und dazu gehören auch moderne Fahrzeuge.“ An dieser Stelle bedankte sich der Landrat bei den Leistungserbringern und deren Mitarbeitern. „Es ist eine anspruchsvolle Arbeit, die auch oft an die Grenzen gehen kann, aber für das Gemeinwohl unheimlich wichtig ist,“ erklärt Damm.
Im vergangenen Jahr wurden zirka 60.000 Einsätze vom Rettungsdienst Mittelsachsen im Bereich Freiberg/Mittweida durchgeführt. Das entspricht einer monatlichen durchschnittlichen Anzahl von zirka 2.400 Krankentransportfahrten und 1.900 Rettungseinsätzen. Bei den Einsätzen im Rettungsdienstbereich war auch rund 7.000 mal der Notarzt mit im Einsatz.

Zwei neue Rettungstransportwagen in Kastenbauweise (RTW Typ C) kommen in den Rettungswachen Flöha und Penig zum Einsatz. Als Basisfahrzeuge für die Rettungstransportwagen dienen Mercedes Benz Sprinter 319 CDI. Sie sind mit Medizintechnik wie Beatmungsgerät, Defibrillator und Spritzenpumpe ausgestattet.
Die weiteren zwei Rettungstransportwagen für den Rettungsdienst Mittelsachsen wurden erstmalig in Wechselkofferbauweise (RTW-Koffer, RTW Typ C) gefertigt und werden in der Rettungswache Freiberg eingesetzt. Diese Fahrzeuge entsprechen ebenso für Kofferaufbauten für Krankenkraftwagen. Sie wurden auf Basis von Mercedes Benz Sprinter 519 CDI ausgebaut. „Das Raumangebot und somit die Bewegungsfreiheit für das Rettungsdienstpersonal ist im RTW-Koffer deutlich größer – nicht zuletzt durch eine bessere Platzausnutzung aufgrund der rechter Winkel“, erklärt die zuständige Referatsleiterin Jana Lützner. Für eine einfachere und schnellere Materialentnahme stehen Außenstaufächer zur Verfügung.

Lützner betont, dass damit den geänderten Ansprüchen an den Rettungsdienst Rechnung getragen werde. Als Beispiel nennt sie die Zunahme von ärztlich begleiteten Verlegungen, da Patienten teilweise dabei intensivmedizinisch zu versorgen sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund werden die beiden RTW-Koffer am Standort Freiberg stationiert.
Ein weiterer Vorteil ist eine größere Gewichtsreserve für Ausrüstung mit moderner Medizintechnik und für Transport und Behandlung von adipösen Patienten bis zirka 140 Kilogramm Körpergewicht. Ein Tragestuhl mit einen durch einen Elektromotor angetriebenen Raupensystem erleichtert die Arbeit der Rettungsdienstmitarbeiter.

Die RTW-Koffer sind zwar in der Erstbeschaffung rund zehn Prozent teurer als ein RTW in Kastenbauweise, jedoch sind RTW-Koffer bei Betrachtung eines Zeitraumes von zwölf Jahren wirtschaftlicher in Bezug auf die Anschaffungskosten, da nach zirka sechs Jahren der Kofferaufbau auf ein neues Fahrgestell umgesetzt werden kann. „Somit ist eine Weiternutzung möglich und einzig das Fahrgestell muss nach der Nutzungsdauer neu beschafft und der Kofferaufbau aufgearbeitet werden“, betont die Referatsleiterin. Hier ist mit einer Kostenersparnis gegenüber einer Neubeschaffung von rund 30 Prozent zu rechnen. Einige Kofferaufbauten von anderen sächsischen Landkreisen wurden bereits zum dritten Mal innerhalb von 15 Jahren umgesetzt.
Alle Fahrzeuge sind bereits jetzt parallel zu den analogen Funkgeräten  mit Fahrzeugfunkgeräten und Handsprechfunkgeräten ausgestattet, sodass eine Umstellung auf BOS-Digitalfunk zum gegebenen Zeitpunkt ohne größere Ausfallzeiten der Fahrzeuge zu realisieren ist.
Alle Fahrzeuge sind Ersatzbeschaffungen für abgeschriebene Fahrzeuge.

Die Finanzierung der Fahrzeuge für den Rettungsdienst Mittelsachsen in Höhe von 572.036,80 Euro erfolgte durch den Landkreis und wurde ausgeschrieben. Den Zuschlag für die zwei RTW in Kastenbauweise erhielt die Firma Ambulanz Mobile GmbH & Co. KG aus Schönebeck. Die Firma Fahrtec Systeme GmbH aus Neubrandenburg wurde mit der Lieferung der beiden RTW-Koffer beauftragt.
Damit verfügt der Landkreis inklusive Reservevorhaltungen insgesamt über 25 RTW, 24 Krankentransportwagen und 11 Notarzteinsatzfahrzeuge.