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Artikel von: Sven Günther
21.09.2018

Reuter & Woidniok: Streit um Kontraste-Interview

Nach einem Interview mit dem ARD-Politmagazin “Kontraste”, in dem der Vorsitzende des Freiberger CDU-Stadtverbandes, Holger Reuter (Foto), und der Vorsitzende der CDU- Kreistagsfraktion, Jörg Woidniok, eine Koalition mit der AfD nicht ausschlossen, gab es heftige Kritik. Im WochenENDspiegel kritisieren beide jetzt die Kritiker. Foto: Constanze Lenk

Weiter Streit um Koalition-Gedankenspiele

Von Sven Günther
Freiberg. Wie salonfähig ist die AfD? Kann man über eine Koalition mit ihr nachdenken? Für den Vorsitzenden des Freiberger CDU-Stadtverbandes, Holger Reuter, und den Vorsitzenden der CDU- Kreistagsfraktion, Jörg Woidniok, ist das NACHDENKEN darüber erlaubt, vertraten ihren Standpunkt in einem Interview mit dem ARD-Politmagazin Kontraste.
Was folgte war heftige Kritik auch aus der CDU. Jana Pinka, Stadträtin der LINKEN meint, die Äußerungen schaden der Stadt Freiberg.
Warum Überlegungen, Koalitionen mit der AfD nicht von vornherein auszuschließen, ein Schaden für die Stadt Freiberg sein sollen, können Holger Reuter und Jörg Woidniok nicht nachvollziehen.
„Hierbei schießt Stadträtin Jana Pinka, wie so oft, wieder einmal deutlich übers Ziel hinaus“, findet Holger Reuter.  “Dabei war es doch gerade Stadträtin Pinka, die nicht bereit war, Schaden von der Stadt abzuwenden, indem sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln versucht hat, den Beschluss des Freiberger Stadtrates zum Zuzugstopp zu verhindern. Hier wäre der Stadt Freiberg ein echter Schaden entstanden”, so Holger Reuter.

Seiner Ansicht nach wäre die Stadt nicht mehr in der Lage gewesen, die Schulpflicht und den Anspruch auf Kitaplätze abzusichern und hätte damit viele Menschen unnötiger Weise in eine Notsituation bringen können. Auch dem Integrationsanliegen der Stadt Freiberg hätte, so Reuter eine Verhinderung des Zuzugsstopps erheblich geschadet.

Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Jörg Woidniok, empfiehlt Frau Dr. Pinka, demokratische Gepflogenheiten, die über Jahre eingeübte Praxis sind, nicht immer mit dem Etikett des Unanständigen zu versehen.
„Offensichtlich ist Frau Pinka enttäuscht, dass wir als Freiberger Christdemokraten klar und unmissverständlich eine Koalition mit den SED-Nachfolgern nicht befürworten, aber auch das gehört zu den demokratischen Spielregeln. Wir haben nicht vergessen, was 40 Jahre kommunistische Herrschaft für unsere Stadt Freiberg bedeutet hat“,  stellt Jörg Woidniok klar.

Beide Politiker erklären, für sie sei die Migrationsfrage ebenfalls die Mutter aller Probleme. Zitat: “Der von den Linken unterstützte unkontrollierte Zuzug von Menschen – vor allem aus islamischen Ländern – in unsere Heimat verbunden mit der Inanspruchnahme unserer sozialen Systeme ist die eigentliche Gefahr für die Zukunft unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung und unseres Sozialstaates.”

Mit dem Hinweis, dass die SPD 1985 in Hessen “keine Scheu davor hatte, eine erste Koalition mit den damals ebenfalls stark umstrittenen Grünen einzugehen”, fragen Reuter und Woidniok: “Warum darf es also heute keine Überlegungen in Richtung einer wertegestützten Politik, die unsere Demokratie und den Sozialstaat auf Dauer sichert, geben?”

Nach einem Interview mit dem ARD-Politmagazin “Kontraste”, in dem der Vorsitzende des Freiberger CDU-Stadtverbandes, Holger Reuter und der Vorsitzende der CDU- Kreistagsfraktion, Jörg Woidniok (Foto), eine Koalition mit der AfD nicht ausschlossen, gab es heftige Kritik. Im WochenENDspiegel kritisieren beide jetzt die Kritiker. Foto: Constanze Lenk