Start Chemnitz Sachsenring exklusiv: Das denkt der Experte
Artikel von: Sven Günther
14.06.2022

Sachsenring exklusiv: Das denkt der Experte

Wer wird der neue “King of the Ring”? Im WochenENDspiegel beantwortet ServusTV-Experte Alex Hofmann dieses Frage. Dazu gibt es wichtige Tipps vom Veranstalter. Foto: Ronny Lekl

Die Europäer sind das Maß der Dinge

Region. Dieses Wochenende beim LIQUI MOLY Motorrad Grand Prix Deutschland auf dem Sachsenring klärt sich die Frage, wer in der MotoGP die Abwesenheit von Marc Marquez nutzen wird und sich danach der neue „King oft he Ring“ nennen darf.

Wir haben im Vorfeld exklusiv mit ServusTV-Experte Alex Hofmann gesprochen. Seine Meinung: “Titelverteidiger Fabio Quartararo hat in den letzten zwei Rennen einiges richtig gemacht und sich so aufgestellt, dass es schwer sein wird, ihn zu schlagen“, sagt Hofmann im Telefon-Interview. „Die Tatsache, dass er sich mit Yamaha wieder gefunden hat und er weiterhin jedes Wochenende podiumsfähig ist, ist eine Leistung, die es zu schlagen gilt. Natürlich werden auch Strecken kommen, wo er mehr zu kämpfen hat, aber auf dem Sachsenring und in Assen wird er vor der Sommerpause gut punkten können.“

Da Marc Marquez aufgrund seiner Oberarm-OP fehlt, müssen alle anderen Mitstreiter zuschlagen. „Yamaha ist nicht das leistungsstärkste Bike, hat aber ein extrem gutes Handling und funktioniert gut in Schräglage“, analysiert Hofmann die Chancen von Yamaha auf der langsamsten Strecke des Jahres.

Doch die Konkurrenz schläft nicht. Besonders Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaro weckt als „Aufsteiger“ Hoffnung. „Man konnte nicht erwarten, dass die Kombination Aleix Espargaro und Aprilia so stark ist. Nach den Wintertests sah es auch so aus als wäre Honda gut mit dabei. Aprilia war bei den Wintertests zwar schnell, konnte dies aber nie auf das Jahr rüberbringen.“

Mit dem ersten MotoGP-Podestplatz in Silverstone schrieb Aleix Espargaro bereits 2021 Geschichte für Aprilia und setzt seitdem die positive Bilanz fort. Auf den ersten GP-Sieg 2022 folgten vier weitere Podestplätze in Serie auf europäischem Boden und Espargaro findet sich in seiner 19.GP-Saison plötzlich in der Rolle eines ernstzunehmenden Titelkandidaten wieder.

„Der Sachsenring ist eine Rennstrecke, die ihm ganz gut liegt und die er mag. Er wird dort mit ums Podium kämpfen. Das Bike hat dort immer gut funktioniert und Aleix wird den Druck weiter erhöhen.“ Gar nichts funktioniert momentan hingegen beim japanischen Hersteller Honda. Die einstigen Führenden in der Konstrukteurswertung haben an einigen Ecken zu kämpfen, nicht nur durch den Wegfall von Marc Marquez, erklärt der ServusTV-Experte. „Den japanischen Herstellern hat die Pandemie und die Krise mehr zugesetzt als den Europäern. Gerade was die Weiterentwicklung betrifft und die Möglichkeiten diese in den eigenen Ländern weiterzutreiben, dort waren die Einschränkungen schon groß.“

Eine Situation, an der Honda-Ersatzfahrer Stefan Bradl bei seinen Einsätzen wenig ändern kann. “Man ist kaum in die technische Entwicklung eingebunden,“ analysiert Hofmann die Situation seines ServusTV-Kollegen. „Stefans Aufgabe ist es hauptsächlich, für die Fahrer auf der Strecke die Technik zu testen, die aus Japan kommt. Am Sachsenring fährt er selbst und kennt natürlich alle Pakete. Jedoch scheint das alles nicht ausreichend zu sein, um das Tempo der europäischen Hersteller mitzugehen, “ schildert Hofmann die Situation in Bezug auf die Leistung, welche Aprilia, Ducati und KTM derzeit abliefern können. Eine Erklärung dafür liefert er auch: „Aprilia hat jetzt eine ordentliches Budget zur Verfügung gestellt bekommen. Aprilia und KTM sind zudem beides Hersteller, die den Rennsport in ihrer DNA haben“, so Hofmann.

Zuschauerhinweis: Auch in diesem Jahr werden alle Trainings, Qualifyings und Rennen live auf ServusTV übertragen. Am Freitag FP1 um 9.50 Uhr. Am Samstag um 9.50 Uhr das FP 3. und ab 12.35 Uhr die Qualifyings. Am Sonntag ab 10 Uhr die Rennen bei ServusTV Deutschland, ebenso alles online bei ServusTV On. dmu

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