Start Zwickau Sanierung ist Bürgerprojekt
Artikel von: Uwe Wolf
18.01.2019

Sanierung ist Bürgerprojekt

Förderkreisvorsitzender Dr. Peter Ohl, Architektin Elisabeth Scholz, die Landtagsabgeordnete Ines Springer, Pfarrerin Birgit Birkner und Friedhofsverwalter Uwe Horn (v.l.n.r.) in der Neuen Friedhofshalle bei der Übergabe des Förderbescheides für die Innensanierung. Foto: Uwe Wolf

Meerane. Die Verjüngungskur für die Neue Friedhofshalle auf dem Meeraner Friedhof geht weiter. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Außensanierung steht nun die Innensanierung des einzigartigen Gebäudes an. Die finanzielle Unterstützung durch das Land Sachsen ist sicher. Die Landtagsabgeordnete Ines Springer konnte einen Fördermittelbescheid in Höhe von 103.150 Euro an den Förderkreis Friedhof Meerane e.V. übergeben. Der Bund fördert das Vorhaben mit 138.000 Euro über das Denkmalschutz-Sonderprogramm VII.

Nun kann der dritte Bauabschnitt der Sanierung – die Instandsetzung des Innenraumes der neuen Friedhofshalle starten. Die Kosten belaufen sich auf rund 276.000 Euro. Das Gebäude ist einmalig. Es wurde vom Architekten Paul Bender entworfen. Sein Entwurf lehnte sich in der Architektur und in der Idee an das Pantheon in Rom an, einen fast zweitausend Jahre alten Tempel zu Ehren aller Götter. Die Friedhofshalle, 1914 entstanden, ist das einzige erhaltene von Bender entworfene Gebäude. „Die Halle hat eine ganz besondere Bedeutung in der regionalen und sogar europäischen Geschichte“, so Dr. Peter Ohl, Vorsitzender des Förderkreises. „Wir freuen uns, dass uns der Freistaat und der Bund bei der Erhaltung und Sanierung des Gebäudes so gut unterstützt.“

„Für uns als Freistaat Sachsen ist es wunderbar, wenn im Bund beschlossen wird BKM-Mittel auszureichen. Dank an unseren Bundestagsabgeordneten Carsten Körber, der sich in Berlin im Haushalts- und Finanzausschuss dafür einsetzt, dass diese in unsere Heimat Sachsen fließen. Vom Bund erhalten die Meeraner Fördermittel in Höhe von 138.100 EURO. Dank gilt in erster Linie jedoch Herrn Dr. Ohl, der mit positiver Zähigkeit die Kraft und Menschen gefunden hat, dieses Vorhaben über die lange Zeit zu bewegen – stellvertretend für alle Meeraner und Westsachsen sage ich Dankeschön“, erklärte Ines Springer. Das Gebäude sei bereits außen saniert worden für rund 665.000 Euro. Alles sei wunderschön geworden. Gefördert wurde die im vergangenen Jahr abgeschlossene Außensanierung mit 299.000 Euro vom Freistaat und mit 110.000 Euro durch den Bund.

Die Sanierung der Neuen Friedhofshalle ist längst nicht nur eine Sache von Förderkreis, Kirchgemeinde, Bund und Land – sie ist inzwischen ein Bürgerprojekt geworden. „Die Sanierung der neuen Friedhofshalle Meerane ist ein richtiges Bürgerprojekt – von der Kirchgemeinde und der Stadtgemeinde – welches schon über viele Jahre gemeinsam gestemmt wird. Wir können uns auf etwa 1500 bis 2000 Bürger stützen. Seit über 5 Jahren hole ich regelmäßig Einzahlungen auf unser Förderkreiskonto ab. Wir nähern uns inzwischen der 175.000 Euro Grenze“, so Dr. Peter Ohl, Bürgermeister a.D. Er dankte Bund und Land für die finanzielle Unterstützung, denn ohne deren Fördermittel wäre die Sanierung nicht möglich. Das Verhältnis zum Landesdenkamt bezeichnete Ohl als ausgezeichnet.

Laut Planerin Elisabeth Scholz soll die Innensanierung im Winter 2019 beginnen. Die Besonderheit der Halle, dass sie mit Linoleum ausgelegt ist, wird erhalten bleiben. „Das derzeitige Linoleum stammt aus dem Jahre 1914. Wir haben ein Linoleum ausgewählt, dass an das Aussehen des jetzigen Fußbodenbelages sehr heranreicht“, so die Planerin. Der Unterbau des Fußbodens soll erneuert werden. Auch die farbliche Gestaltung des Innenraumes soll angegangen werden. Weiterhin sonn die Halle eine moderne Akustikanlage erhalten. uw

Von außen erstrahlt der einmalige Bau schon in neuem Glanz. Die Außensanierung wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen. Foto: Uwe Wolf