Start Zwickau „Schandflecke“ verschwanden aus Stadtbild
Artikel von: Uwe Wolf
05.02.2016

„Schandflecke“ verschwanden aus Stadtbild

Limbach-Oberfrohna. Seit vielen Jahren bemüht sich die Stadtverwaltung um den Abriss der drei Brachen an der Straße des Friedens, Wasserstraße sowie Windmühlenstraße. „Wir sind sehr froh, dass es uns gemeinsam mit der Stadtplanung gelungen ist, trotz der mehr als schwierigen Eigentumsverhältnisse eine Lösung zu finden“, betonte Thilo Schwarm, Fachbereichsleiter Ordnungsangelegenheiten, der auch für die Bauordnung zuständig ist. Mit Hilfe von Fördermitteln aus dem Förderprogramm Stadtumbau Ost und dem Landesprogramm Rückbau Wohngebäude verschwanden nun die drei Brachen aus dem Stadtbild.

Das markante Klinkergebäude an der Straße des Friedens 20, direkt gegenüber der „Konditorei Hörning“ ist schon seit längerem notgesichert und gehört einer großen Erbengemeinschaft, die zum größten Teil in Amerika lebt. Da ein Erbe ausgeschlagen wurde, ist der Freistaat Sachsen nun Miteigentümer geworden und konnte überzeugt werden, das Gebäude aufgrund seines baulichen Zustands abzureißen.

Über den Abriss des Fabrikgebäudes (ehemals Theodor Sohre) an der Wasserstraße ist Thilo Schwarm besonders froh. Hier führten unzählige Telefonate und „Überzeugungsarbeit“ bei den Erben, die unter anderem in Namibia zu finden sind, zum Erfolg. Die Möglichkeit der Förderung trug sicher ebenso dazu bei, dass der Abriss über die Bühne gehen konnte. „Sicher ist so etwas immer mit Einschränkungen und Dreck für die Anwohner verbunden, aber am Ende ist die Brache beseitigt“, so der Fachbereichsleiter. Viele Einwohner der Stadt werden sich an das Gebäude erinnern, in dem unter anderem Schüler beim berufsvorbereitenden Unterricht, wie ESP (Einführung in die sozialistische Produktion) und TZ (Technisches Zeichnen) lernten.

Nachdem der Kreuzungsbereich Chemnitzer Straße / Bernhardstraße / Ostring in den letzten Jahren mit Jet-Tankstelle, Pit-Stop und modernisierten Gebäuden das Stadtbild bereicherte, stellte das leerstehende Wohngebäude an der Windmühlenstraße nicht nur optisch ein Ärgernis dar. Das ist inzwischen Geschichte. Der Eigentümer konnte überzeugt werden, den Antrag auf Rückbau zu stellen und Fördermittel aus dem Landesprogramm Rückbau Wohngebäude in Anspruch zu nehmen. Inzwischen ist die Immobilie abgerissen.

Schon mit dem früheren Eigentümer des Grundstücks Weststraße 20/22 hat die Stadtverwaltung seit vielen Jahren versucht Lösungen herbeizuführen. Nunmehr ist das Grundstück herrenlos. Die Zwangsversteigerung wurde durch die Stadt beantragt, dies ist jedoch ein Prozess, der einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wegen der akuten Einsturzgefahr hat die Verwaltung Fußweg sowie Weststraße halbseitig gesperrt und der Verkehr wird mittels Ampel geregelt. Um diese Sperrung schnellstmöglich wieder aufheben zu können, wird vorerst ein Teilabriss der Brache erfolgen. Großes Ziel ist jedoch der Komplettabriss – der ist allerdings erst möglich, wenn die Stadt Eigentümer des Gebäudekomplexes ist. uw