Start Zwickau Schneller und effizienter: Neue Notruf-Software für mehr Sicherheit
Artikel von: Judith Hauße
26.07.2018

Schneller und effizienter: Neue Notruf-Software für mehr Sicherheit

In der Integrierten Regionalleitstelle Südwestsachsen gehen die Notrufe ein. Foto: Stadt Zwickau

Wer die 112 wählt, befindet sich in einem akuten Notfall. Dies stellt für viele dementsprechend auch eine Ausnahmesituation dar. In solch einem Fall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und zu vermitteln. Daher will die Regionalleitsstelle Südwestsachsen die Abfrage bei Notrufen mithilfe einer neuen Software standardisieren. Bei der dabei zum Einsatz kommenden Technik handelt es sich um die Software NOAS+. Diese soll ab August in der Integrierten Regionalleitstelle Südwestsachsen künftig genutzt werden, um im Rahmen eines eingehenden Notrufgespräches die wesentlichsten Informationen ermitteln zu können und damit wertvolle Zeit zu sparen.

Auszug einer standardisierten Notrufabfrage.

Die standardisierte Notrufabfrage unterstützt nicht nur das verantwortungsvolle Handeln des Leitstellendisponenten, es ermöglicht auch Soforthilfe. Der Leitstellendisponent, der den Notruf angenommen hat, bleibt nach erfolgter Notrufabfrage am Telefon und hilft dem Anrufer mit ersten Sicherheitshinweisen und Anweisungen zu Sofortmaßnahmen. Die neue Software unterstützt ihn dabei mit ganz konkreten Handlungsabläufen. “Dabei ist es also das Ziel, so effizient und gleichzeitig informativ wie möglich ein Gespräch führen zu können”, erklärt Lutz Rose von der Berufsfeuerwehr Zwickau.

In Sachsen gibt es insgesamt fünf Leitstellen. Diese befinden sich in Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Ostsachsen. Eine weitere Leitstelle gibt es noch in Freiberg. Diese soll zukünftig Chemnitz zugeordnet werden. Alle Leitstellen sind bereits mit der Software NOAS ausgestattet. Die Dresdener Leistelle startete im April dieses Jahres als erste aktiv mit der standardisierten Notrufabfrage mittels des neuen Programms – allerdings nur im Bereich Rettungsdienst. Nun zieht Zwickau nach und geht einen Schritt weiter, denn hier kommt die neue Software nicht nur im Rettungsdienst sondern auch im Bereich Feuerwehr zum Einsatz.

Von April bis Juni 2018 wurde das gesamte Personal der Integrierten Regionalleitstelle Südwestsachsen geschult. Die Modul-Schulungen zu den Themen „Abfrage Rettungsdienst“, „Abfrage Feuerwehr“ und „Abfrage des kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes“ übernahmen speziell ausgebildete Mitarbeiter (Multiplikatoren) der Berufsfeuerwehr Zwickau.

Für die Zukunft ist die Einführung eines Qualitätsmanagements vorgesehen, um die rund 90 Disponenten der Zwickauer Leitstelle im Umgang mit der Software und der Abfragemodalitäten noch sicherer zu machen.

Die neue Software kostet 200.000 Euro und wird über den Rettungszweckverband und die Krankenkassen finanziert.