Start Vogtland Schnelles Moped
Artikel von: Sven Günther
19.10.2020

Schnelles Moped

Der Sachse Christian Barthelt aus Limbach-Oberfrohna fährt beim Simson GP mit. Sein Moped schafft Tempo 120 und hat 21 PS unterm Tank. Eine Rennserie für Enthusiasen. Foto: Privat

Simson mit 21 PS

Von Doreen Müller-Uhlig
Limbach-Oberfrohna. „Motorsport ist unser Antrieb“. Unter diesem Motto gründete sich 2010 der Verein Simson GP e.V., mit dem Ziel, den Motorsport zu fördern und interessierten Amateur- und Breitensportlern, wie Christian Barthelt aus Limbach-Oberfrohna, etwas Einzigartiges bieten zu können.
Der selbstständige Simson-Teilehändler hat nämlich nicht nur seinen Nebenerwerb den bekannten Krafträdern aus Suhl gewidmet, auch in seiner Freizeit beschäftigt sich der 33-Jährige mit allem was zwei Räder hat. Damit es jedoch nicht nur beim Schrauben in der heimischen Werkstatt bleibt, ging Barthelt anfänglich bei verschiedenen Beschleunigungsrennen an den Start, doch das reichte dem Familienvater bald nicht mehr aus. „Man fährt nicht wie bei einem Sprintrennen bloß wenige Sekunden, sondern hat einfach länger etwas von dem Fahrgefühl,“ erklärt Barthelt seine Beweggründe in den Rundstreckenmotorsport zu wechseln und kaufte sich bereits im vergangenen Jahr ein renntaugliches Rundstreckenmoped, eine Simson Baujahr 1985, an der letztlich nur noch der Rahmen und Rumpfmotor mit 85 Kubikzentimeter, im Originalzustand blieb.
In mehrmonatiger Heimarbeit baute der gelernte Koch seine Simson um, tauschte die Schwinge, Räder und Telegabel sowie den Tank gegen Teile von Aprilia und Honda aus und modifizierte den Motor, bis alles dem Reglement der Tuning 85-Klasse entsprach und er in Görlitz zum ersten Mal seine „Rennsimson“ testen konnte.
Dass er dort zunächst als Vorletzter ins Ziel kam, machte Barthelt nichts aus, denn gewinnen wolle er in der Serie als Anfänger nicht gleich. „Als Anfänger hat man viel damit zu tun, sich erst einmal auf der Strecke zu Recht zu finden und man verbringt viel Zeit damit, das Moped zu optimieren. Für mich steht daher hauptsächlich der Spaß im Vordergrund und davon habe ich jede Menge,“ so Barthelt.
„Gewinnen kann man ehrlich gesagt nicht viel im Simson GP, denn wir sind nicht die MotoGP, aber ohne begeisterte Enthusiasten geht dieser Sport leider ein. Und besonders Rennfahrernachwuchs, der diesen Sport gern ausüben möchte, braucht es im Simson GP und speziell in der Tuning 85 Klasse dringend, damit die Serie fortbestehen kann. Wer also Interesse hat im nächsten Jahr dabei zu sein, der kann sich jetzt schon beim Simson GP e.V. melden.“
In Mülsen schaffte der junge Rennsportler es gleich zwei mal auf Podest und schob sich damit in der Jahresendwertung auf Rang 4. Und das ist dann doch insgesamt gar nicht so schlecht als Rundstrecken-Anfänger.