Start Erzgebirge Schüler forschen in der Vergangenheit
Artikel von: Redaktion
15.06.2016

Schüler forschen in der Vergangenheit

Mehr als 50 Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich in den vergangenen Monaten mit dem Leben der Bergleute im Lugau-Oelsnitzer Steinkohlenrevier. Sie interviewten dabei 42 Personen zwischen 63 und 96 Jahren, die in irgendeiner Weise etwas mit dem Steinkohlenabbau zu tun hatten.
Es galt, das Wissen der Bergleute in Befragungen zu erkunden, die Ton- und Bildaufnahmen zu sichern und diese dann zu Protokoll zu bringen. Als Ergebnis stehen nun Dosies, welche die Interviews enthalten, den sozial-geschichtlichen Hintergrund beleuchten, aber auch das Arbeitsvorgehen in diesem Projekt zu dokumentieren.
Zeitgleich verfassten die Schüler Erlebnisberichte, Kurzgeschichten, Kurzreportagen und Filme. Am 14. Juni präsentierten die Schüler geladenen Gästen ihre Ergebnisse auf einer Veranstaltung im Bergbaumuseum. So waren unter anderem der 2. Vizepräsident des Sächsischen Landtages Horst Wehner, Bürgermeister Bernd Birkigt aus Oelsnitz und einige Zeitzeugen der Einladung gefolgt. In Vorträgen und Bildschirmpräsentationen konnten sich die etwa 50 Gäste von der Arbeit der Schüler ein Bild machen und Fragen stellen. „Ihr habt mit Eurer Arbeit ein Stück Zeitgeschichte lebendig werden lassen. Wir brauchen uns um Euch keine Sorgen machen, ihr bewahrt die Tradition. Das Projekt ist hervorragend gelungen. Bei Euch brennt das Feuer wie damals bei den Bergleuten“, sagte Birkigt. „Zukunft braucht Herkunft. Für mich sehr ergreifend, Eure Arbeit. Wenn man die Zukunft gestalten will, muss man sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen“, argumentierte der Leiter des Bergbaumuseums Jan Färber.
Die Ergebnisse gehen schließlich in die Benotung der Fächer Geschichte und Deutsch ein. Das erstellte Material umfasst prinzipiell ein Foto des Zeitzeugen, seine Biografie und eine Tätigkeitsbeschreibung sowie neben dem Audio- bzw. Videomaterial des Interviews eine Selbstreflexion der Schüler. Alle Materialien werden dann dem Museum übergeben. Hier wird es für die Archivierung, die Forschung und für Ausstellungen genutzt.