Start Erzgebirge „Schule gegen Gewalt“
Artikel von: Andre Kaiser
20.04.2019

„Schule gegen Gewalt“

Wing Tsun-Lehrer und Fachtrainer Silvio Päckert trainiert mit den Vorschulkindern der Kita „Tannenzwerge“ in der Turnhalle in Tannenberg. Foto: André Kaiser

Tannenberg. Es ist Mittwochmorgens, kein ganz normaler Tag im Kindergarten in Tannenberg. Die Vorschulkinder haben sich bereits gestärkt und warten nun voller Ungeduld darauf, in die Turnhalle zu dürfen. Jeden Moment müsste er eintreffen – ihr Wing Tsun Lehrer Silvio Päckert. Er hat den Kleinen in den letzten Wochen viel beigebracht, ihr Selbstvertrauen gestärkt, damit sie sicherer und selbstbewusster auftreten.
„Die Mädchen und Jungen konnten während verschiedener Rollenspiele lernen, ihre Körpersprache mit Gestik, Mimik und Stimme richtig einzusetzen“, erzählt der Fachtrainer für Gewaltprävention.

„Im Rahmen des Trainings spielt zudem der Umgang mit Anderen und Fremden eine wichtige Rolle. Mit einfachen Selbstverteidigungstechniken für den Notfall bekommen die Kinder beigebracht, wie sie sich vor vielen Gefahren schützen können. In meinem Gewaltpräventionsunterricht lernen sie, Konflikte und Auseinandersetzungen gewaltfrei zu lösen, ‚NEIN‘ sagen zu lernen und Grenzen zu setzen.“
Wie er sagt, nimmt körperliche und psychische Gewalt stetig zu. Daraus resultiere auch der große Zulauf in seinen Kursen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Kurse werden in Kindertagesstätten, Grund- und Oberschulen, Gymnasien, Berufsschulen, Bildungsstätten und Firmen durchgeführt.

Den kleinen „Tannenzwergen“ jedenfalls scheint das altersgerechte Gewaltpräventionsprogramm viel gebracht zu haben und obendrein hat es noch reichlich Spaß gemacht. „Während der vier Trainingseinheiten lag der Fokus darauf, ihr Selbstbewusstsein zu stärken, um die Entwicklung ihres Selbstwert- und Körpergefühls positiv zu beeinflussen. Koordination, Orientierung und Feinmotorik wurden dabei auf spielerische Art und Weise trainiert, die Freude an der Bewegung, sicheres Auftreten und Körpersprache im Sinne von Grenzen setzen und Nein sagen gestärkt sowie Selbstverteidigungstechniken für den Notfall geschult“, so Silvio Päckert.

Der Wing Tsun-Lehrer abschließend: „Die Rollenspiele sind so aufgebaut, damit die Kinder zu Hause mit ihren Eltern und Geschwistern bzw. in der Kita selbstständig üben können. Der Grundkurs ist ein Kennenlernen der verschiedenen Situationen und muss ständig durchgeführt werden, damit die Mädchen und Jungen in Gefahrensituationen bewusst richtig reagieren.“