Start Erzgebirge Schulnoten nur sekundär
Artikel von: Andre Kaiser
05.05.2022

Schulnoten nur sekundär

Vorn v.l.: Sven Schulze (Chef der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz), Sophie-Marie Strauch (Köchin) und Claudia Lappöhn (Inhaberin der Sportgaststätte Leukersdorf). Hinten v.l.: Cathleen Päßler (Sozialpädagogischer Fachdienst/ Fachdienst Autismus), Ines Petzold (Inklusionsberaterin der IHK Chemnitz) und Peggy Thiele (Autismuszentrum Chemnitz).

Leukersdorf. Ruhe & Idylle – jene Worte beschreiben die im westlichen Teil des Erzgebirges befindliche Sportgaststätte Leukersdorf am besten. Sie fungiert als Sport-, Dorf- und kulturelles Zentrum der Gemeinde Leukersdorf und trägt gleichzeitig einen wichtigen Teil zum Thema Chancengleichheit bei. Bereits in zweiter Generation seit 2012 betreibt Claudia Lappöhn den traditionellen Familienbetrieb und macht sich stark für Inklusion. Neben 16 Vollzeitbeschäftigten sowie vier Minijobbern gibt sie ihr Wissen seit Jahren weiter und bildet zudem erfolgreich Nachwuchskräfte für Küche und Service aus. Ihr Engagement geht so weit, dass sie zwei Jugendlichen mit Handicap eine Chance in ihrem Unternehmen gab.

Claudia Lappöhn (links) und Sophie-Marie Strauch (rechts) kochen mit Leidenschaft Spezialitäten des Erzgebirges.
Foto: Sebastian Broers

Den Höhen und Tiefen trotzend, bereitet den zwei Jungköchen Sophie-Marie Strauch (21 Jahre) und Dominik Schütt (20 Jahre) das Arbeiten in der Küche große Freude. Dies ist eine Leistung, welche Anerkennung verdient. So wurde Claudia Lappöhn kürzlich für ihr vorbildliches Engagement bei der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung mit dem Inklusionszertifikat der Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet.

Ein Blick auf den aktuellen Arbeits- und Ausbildungsmarkt gewährte zum Pressetermin Sven Schulze, Chef der Agentur für Arbeit in Annaberg-Buchholz. So profitiere der Markt derzeit von einer Frühjahrsbelebung. In Zahlen ausgedrückt haben derzeit ca. 7.000 Menschen in der Region keinen Job, 300 weniger als im Vormonat und 1.400 weniger als im Vorjahr. Somit sinkt die Arbeitslosenquote im Erzgebirgskreis auf 4,1 Prozent und hat damit die geringste Quote ganz Sachsens.

„Der Arbeitsmarkt folgt im Monatsverlauf dem üblichen saisonalen Trend und entwickelt sich weiter positiv. Die Arbeitslosigkeit sinkt und es konnten in den letzten vier Wochen mehr Menschen eine Beschäftigung aufnehmen und damit ihre Arbeitslosigkeit beenden. Rund die Hälfte von ihnen fand nach saisonalen Freistellungen einen Job im Baugewerbe, dem Verkehr und der Logistik sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Aber auch das Verarbeitende Gewerbe, allen voran die Metallver- und bearbeitung, öffentliche Verwaltung und Verkauf konnten profitieren“, erläutert Agenturchef Sven Schulze. Auch zur gegenwärtigen Lage des Ausbildungsmarktes fand er passende Worte. In diesem Moment sind 1.340 Mädchen und Jungen bei der Berufsberatung gemeldet. Davon seien 791 Schüler Ende April noch ohne eine Ausbildungszusage. Insgesamt sind der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz 1.332 Ausbildungsplätze bekannt. Davon seien 886 Ende April noch offen, sodass „für jeden Schulabgänger weiterhin mehr als ein Angebot bereitsteht“, so Sven Schulze.

Er rät Schulabgängern, welche noch ohne Ausbildungsplatz dastehen, sich bei der Berufsberatung zu melden. „Die Region bietet eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten und es lohnt sich, in der Heimat beruflich Fuß zu fassen“, appelliert er und führt weiter aus: „Gleichzeitig möchte ich Abiturienten und Studierwillige auf die StudienmesseERZ hinweisen, welche am 18. Juni 2022 wieder als Präsenzmesse durch die Arbeitsagentur Annaberg-Buchholz und die Wirtschaftsförderung Erzgebirge durchgeführt wird. Neben zahlreichen Informationen rund ums Studium bieten unter anderem auch Arbeitgeber duale Studiengänge mit Praxisbezug an. Es lohnt sich von 10 bis 14 Uhr in der Silberlandhalle Annaberg-Buchholz vorbeizuschauen. Zahlreiche Vorträge zur Studienwahl und eine Talenteschmiede runden die Veranstaltung ab und garantieren einen informationsreichen Tag für eine fundierte Studienentscheidung“. Für alle, die noch keinen Plan haben, wohin die Reise nach der Schulzeit gehen soll, ist die StudienmesseERZ der perfekte Wegweiser für die weitere Zukunft und allemal einen Besuch wert.

Autor: Sebastian Broers