Start Chemnitz Sechs plus eins auf einen Streich
Artikel von: Judith Hauße
10.06.2021

Sechs plus eins auf einen Streich

Vereinsvorsitzende Denise Putsche mit zwei der insgesamt sechs neuen Samtpfoten im Tierasyl Chemnitz. Foto: Judith Hauße

Ausgelassen toben die sechs neuen Samtpfoten im Tierasyl Chemnitz. „Das war nicht immer so“, verrät die Vereinvorsitzende Denise Putsche. „Aufmerksame Bürger fanden zunächst nacheinander drei verwahrloste nasse Kätzchen ganz in der Nähe des Tierasyls und brachten sie zu uns. Sie waren schmutzig und stanken ganz sehr, es war kein schöner Anblick.“ Zu allem Überfluss fehlten ihnen die Barthaare, wie Putsche weiter erzählt. „Wer macht sowas!?“

Drei Wochen später habe es wieder an der Tür geklingelt, so die Vereinschefin. Erneut waren es drei kleine Katzen, gefunden in einer Box in unmittelbarer Nähe zum Tierheim, ebenso dreckig, übel riechend und allen fehlten die Barthaare. „Das konnte kein Zufall sein“, sagt Denise Putsche. „Sie müssen einfach zu den anderen drei Katzen gehören.“ Anders könne sie es sich nicht erklären. „Zum Glück waren sie trotz ihres äußerlichen Zustands allesamt gesund, von uns wurden sie aber erst einmal ordentlich gebadet und bekamen einen ärztlichen Check.“

Die inzwischen etwa zehn Wochen alten Katzen sollen nun nach und nach alle erforderlichen Impfungen bekommen und können dann vermittelt werden. Das sollte nicht unwahrscheinlich sein, denn die Nachfrage sei in den letzten Monaten groß gewesen. „Wir hatten mehr Anfragen, wie wir vermitteln konnten“, sagt Putsche.

Dass der Frühsommer nun mit sechs neuen Findelkatzen startet, ist zwar keine Seltenheit in dieser Jahreszeit aber unter diesen Bedingungen eher ungewöhnlich. „Natürlich kommt es hin und wieder vor, dass Tiere gefunden werden, aber gleich sechs kleine Kätzchen in kürzester Zeit, die auch noch zusammengehören und in solch einen Zustand waren, haben wir lange nicht mehr gehabt“, sagt Putsche, die seit dem letzten Wochenende obendrauf noch einen weiteren Vorfall verdauen muss. Denn wie sie erzählt, versuchten Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag in das Tierheim einzubrechen. Zum Glück für die Mitarbeiter und Tiere blieb es aber beim Versuch. „Sie drückten den Rollladen hoch, zerschnitten das Gitter und rissen ein Loch in das Netz am Fenster, weiter kamen sie glücklicherweise nicht.“

Mit welcher Intention die Einbrecher das taten, ist der Vereinsvorsitzenden bis heute ein Rätsel. Im Tierheim gibt es weder Bargeld noch Wertgegenstände. Sie weiß deshalb: “Wir wollen künftig mehr in Sicherheit investieren. Aber ohne Spenden wird es sicher nicht gehen.“

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