Start Erzgebirge Sehen wir hier einen neuen Neo Rauch?
Artikel von: Sven Günther
14.01.2020

Sehen wir hier einen neuen Neo Rauch?

Geheimer Künstler der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig gestaltet Großplakate für Stollberg. Auch Neo Rauch lernte an der HGB.

Plakate aus legendärer HBG in Stollberg

Stollberg. „Kinder und Familien haben immer mehr den Eindruck, übersehen zu werden“, so Robin Halank, Leiter der Abteilung Kultur, Tourismus und Stadtmarketing. Gegen diesen Eindruck unternimmt die Stadt gemeinsam mit 25 Firmen etwas!
In Zusammenarbeit mit IBV Berlin wurde eine Großplakatkampagne entwickelt, mittels derer Kinder und Familien stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden.
„Ziel der Kampagne ist es, Kindern, Jugendlichen und auch dem Engagement unserer Eltern eine öffentliche Bühne zu bieten und die Wertschätzung für die Sorge um unsere Kinder abzubilden“, erklärt Halank.
Die Plakatkampagne umfasst acht Motive, welche jeweils vier Monate im Stadtbild zu sehen sein werden. Dabei bleibt der Künstler geheim!
Der Grund: Er studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, kurz HBG. Drei Buchstaben, die für international angesehene Absolventen stehen.
Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer, e.o. Plauen, Bernhardt Heisig oder Michael Morgner studierten hier. Und Neo Rauch, der bedeutendster Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“.
Der Student der HGB Leipzig war so begeistert von dem sozialen Engagement von Stollbergs OB Marcel Schmidt und der Kampagne, dass er diese Auftragsarbeit annahm, obwohl Studenten der Neuen Leipziger Schule niemals Auftragsarbeiten annehmen. Aus diesem Grund wird der Künstler auch geheim gehalten, denn Malern der Neuen Leipziger Schule steht eine große Karriere bevor, in der gerade ihre künstlerische Freiheit zum Ausdruck gebracht wird.
Begleitend zu den Großplakaten entsteht eine Broschüre, in der sowohl das Projekt als auch die Unterstützer vorgestellt werden. „Die Stadt hat diese Form gewählt, um einerseits das Thema Kinder, Jugend und Familie anzusprechen, andererseits aber auch – im Gegensatz zu heute allgemein üblichen medialen fotorealistischen Bildern – bewusst den Ausdruck künstlerischer Bildhaftigkeit zur Geltung zu bringen“, teilt Halank mit.
Die Bilder wurden von dem Künstler so gestaltet, dass der Betrachter sowohl durch das Bild, als auch durch die im Bild enthaltene und zum Ausdruck gebrachte Botschaft angesprochen werden soll. Dabei ist in jedem Motiv mindestens ein Schmetterling, das symbolisch für das Kita- und Grundschul-Präventionsprogramm „Papilio“ steht, welches 2010 in Augsburg gegründet worden war. Dieses richtet sich an die verschiedenen Altersstufen, um den Kindern und Jugendlichen eine gesunde emotionale Entwicklung zu ermöglichen und sie vor Sucht und Gewalt zu schützen. sch