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Artikel von: Sven Günther
04.02.2016

Separatisten für das Erzgebirge

 

Foto: oixabay.com
Foto: pixabay.com

Das Erzgebirge in der Tüte…

Von Sven Günther
Worte sind per se nicht gut oder böse. Sie können nichts dafür, dass man ihnen neben einer Bedeutung unsinnigerweise auch noch Charaktereigenschaften zuschreibt, ein Image überstülpt. So haftet dem männlichen Substantiv Separatismus der Makel der Böswillkeit an.
Obwohl der Duden das Wort wertneutral als „das Streben nach Separation, besonders nach Gebietsabtrennung, um einen separaten Staat zu gründen“ beschreibt, legen sich die Stirnen der meisten Separatismus-Hörer in Zornesfalten, werden Augen warnend schmaler. Nee, mit Separatisten will man nichts zu tun hat.
Was aber, wenn sich diese Kerle von etwas Schlechtem abwenden, eine Abtrennung von einem Übel im Sinn haben, separatistisch etwas Gutes machen wollen? Schon blickt man entspannter. Ja, klingt irgendwie positiv.
Übel, von denen man sich abtrennen sollte, gibt es aktuell im Überangebot. Exeplarisch seien aus subjektiver Sicht genannt: Nervtötend-dauerklappernde Vibrier-Handys, die Kindern und Jugendlichen mit Sicherheit nicht nur die Hirne sondern auch die Daumen auf Sicht ruinieren werden. Adoro. Menschen, die nach dem EM-Sieg plötzlich so tun, als würden sie etwas vom Handball verstehen. The Voice Kids. Fußballer, die bei zwei Spielen pro Woche oder einem launigen Rempler (samt Dahinsinken auf seidenweichen Rasen) memmenhaft lamentieren – und sich mit Blick auf oben genannte Handballer dabei noch nicht einmal schämen.  Andrea Nahles. Zerkochte Pasta.
Sicher gehört auch die Tatsache dazu, dass wir Dinge im Internet bestellen, die es beim Händler in der Stadt ebenfalls gibt. Auch davon sollte man sich trennen.
Kauft man lokal, sichert man Arbeitsplätze, sorgt dafür, dass die Geschäftsleute oder/und die Gemeinden genug Geld in der Tasche haben, um den Fußballverein, den Kegelclub oder das Kinderfest zu unterstützen.
Auf der anderen Seite ist aber auch klar: Die Händler in den Städten müssen ihre Angebote so gestalten, dass sie für die Kunden wirklich attraktiv sind.  Und Politker müssen dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen für einen City-Einkauf passen. Separatisten sind sonst mit einer radikalen Trennung schnell…