Start Erzgebirge Skat: Der total analoge Spielspaß
Artikel von: Sven Günther
22.11.2019

Skat: Der total analoge Spielspaß

Mieses Blatt. Mit diesen Karten kann man keinen Skat machen… Fotos: Mike Päßler

Total analoger Spielspaß mit 32 Karten und Heinrich Kohls erstes Mal

Von Sven Günther
Bad Schlema. Der Alte und der Schell-Wenzel werden ihm wohl nichts bringen. Mit Schell-Luschen, Grün-Luschen und dem Schell-Ober ergeben sie kein Blatt, mit dem man Skat machen kann…
Wer um den Sieg beim 24. Erzgebirgischen Volksskatturnier am Samstag in Bad Schlema um den WochenENDspiege-Pokal mitspielen wollte, brauchte deutlich bessere Karten, Mut zum Reizen und Verstand beim Stechen! 129 Männer und Frauen nahmen an den Tischen im Klubhaus „Aktivist“ Platz. 18, 20, 2, Null, vier – und ich passe…
In zwei 48-Serien (deutsches Blatt, Regeln des DSkV) wurde der Sieger ausgespielt. Rainer Uhlisch, der Vorstandsvorsitzender der Verbandsgruppe Zwickau des Deutschen Skatverbandes, leitete das Turnier, war maßgebend in allen Regelfragen.
Am Ende war es Rony Müller aus Schneeberg, der sich den Pokal mit 3006 Punkten holte, obwohl er keine der beiden Einzelserien als Bester abschloss. Er durfte sich über 200 Euro freuen.
Mike Päßler, der Geschäftsstellenleiter Aue/Stollberg des WochenENDspiegel: „Das Turnier war wieder eine gelungene Veranstaltung. Ich bedanke mich bei allen Helfern, den Sponsoren und natürlich den Mitspielern.“
Für die gab es diverse Preise. Sabine Hornung aus Chemnitz erspielte mit 2208 die meisten Punkte bei den Damen, Heinz Haferkorn aus Schneeberg wurde mit seinen 91 Jahren als ältester Teilnehmer geehrt, der 28-jährige Toni Turek aus Stollberg als jüngster. Senior Haferkorn erspielte im Turnier starke 2115 Punkte, Turek schaffte nur 680.
Die älteste Spielerin, Erika Sprengel aus Ehrenfriedersdorf, schnitt da besser ab. Die 86-Jährige holte 1111 Zähler. Den Pokal für die weiteste Anreise konnte Thomas Meichsner entgegennehmen, der aus dem 283 Kilometer entfernten Rehlingen (Bayern) nach Bad Schlema gekommen war.
Er stand nach den 48 Spielen mit 1112 Punkten in der Liste.
Schirmherr des Turniers war Oberbürgermeister Heinrich Kohl, der sagte: „Durch die Fusion mit Bad Schlema war es das erste Mal, dass ich als Schirmherr dabeigewesen bin. Es war schön zu sehen, dass Skat immer noch so eine große Faszination ausübt. Und das total analog, ohne Smartphone, ohne App.“
Recht hat er. Lauschte man in den Saal, hörte man keinen Klingenton sondern nur den Klang der auf den Tisch klatschenden Karten, die Geräusche beim Mischen und das für den Skat typischen Vokabular.
Kohl: „Ich war auch erstaunt, dass es eine eigene Damenwertung gab. Als ich noch Skat gespielt habe, gab es das noch nicht.“ Dann fügt er lächelnd hinzu: „Das ist allerdings auch schon 50 Jahre her und ich war kein guter Spieler. Ich hatte mir damals sogar ein Lehrbuch besorgt, was aber auch nur zeitweise für Besserung gesorgt hat.“

Mike Päßler, Rainer Uhlisch, Wolfgang Hermsdorf, Rony Müller, Gerd Pecher und der OB von Aue-Bad Schlema Heinrich Kohl (v.l.). Foto: Uwe Zenker

Die besten Spieler:

1. Rony Müller, Schneeberg, 3006 Punkte
2. Gerd Pecher, Zwickau, 2945
3. Wolfgang Hermsdorf, Hainichen, 2870
4. Jochen Müller, Breitenbrunn, 2768
5. Ronny Georgi, Brünlos, 2713
6. Joachim Löser, Annaberg-B., 2703
7. Bernd Eisenkolb, Zwickau, 2688
8. Carol Hoffmann, Schneeberg, 2674
9. Joachim Kühn, Crimmitschau, 2656
10. Heinz Müller, Wolkenstein, 2643

Die Sponsoren

Kulturhaus „Aktivist“ Aue-Bad Schlema
Graveur Wolf, Chemitz
Heyde Keramik, Jahnsdorf
Glückauf-Brauerei, Gersdorf
Getränke Mädler, Hohndorf
Café am Stern, Neukirchen
Omeras GmbH, Lauter
Bau Spezi Baucentrum GmbH, Lauter
Reformhaus am Kurbad, Bad Schlema
Lautergold GmbH, Lauter
Hotel „Blauer Engel“, Aue
Bäckerei Kinder, Schneeberg
Kurgesellschaft Schlema mbH, Aue-Bad Schlema
Erzgebirgische Raiffeisenhandelsgenossenschaft Lößnitz,Schneeberg eG.
Frische Markt Schlema, Bad Schlema