Start Chemnitz Skurril, ominös und tierisch gut: Die kuriosesten Polizeimeldungen 2019
Artikel von: Judith Hauße
02.01.2020

Skurril, ominös und tierisch gut: Die kuriosesten Polizeimeldungen 2019

Symbolbild

Täglich wird die Polizei Tag wie Nacht zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Ob Diebstahl, Einbruch oder Verkehrsunfall, auch im Jahr 2019 hatten die Beamtinnen und Beamten mit Gewalt und Unfällen zu kämpfen. Dass sie in ihren Einsätzen aber teilweise auch auf amüsante und skurille Situationen treffen, ist nicht selten, wie die Polizeidirektion Chemnitz nun verrät. In einem Jahresrückblick lässt sie eine ganze Reihe Meldungen, bei denen sich in den Gesichtern der Einsatzkräfte ein Schmunzeln zeigte, Revue passieren. Jedoch verweist die Polizei dabei darauf, “auch wenn sich einige der geschilderten Einsätze bei der Überprüfung als völlig harmlos herausstellten oder gänzlich anders als in der Erstmeldung geschildert, sollte niemand zögern ungewöhnliche und verdächtige Beobachtungen der Polizei mitzuteilen.”

Hier ein kurzer Auszug:

Einen der wohl ominösesten Kriminalfälle meldeten Anwohner im Chemnitzer Ortsteil Altendorf. Diese beobachteten, wie sich eine junge Frau mit einem Seil auf einem Hausdach befand. Jedoch entpuppte sie sich als Schornsteinfegerin, die mit ihrer Ausrüstung ihrem Tagwerk nachging.

Auch ein sechsjähriger Junge sorgte mit seinem Faschingskostüm für einen Moment zum Schmunzeln. Als der Junge zum Aschermittwoch mit seinem Polizei-Kostüm in einem Burgstädter Geschäft allein “auf Streife”  ging, brachten die Ordnungshüter den „kleinen Kollegen“ schließlich wieder nach Hause.

Der Eindruck, dass Kellereinbrecher am Werk sind, entstand im Juni gegen 22.30 Uhr bei Anwohnern im Chemnitzer Zentrum. Sie hatten zwei Gestalten beobachtet, die allerlei Dinge aus dem Keller vor das Haus brachten. Vor Ort erwiesen sich die vermeintlichen Einbrecher als Hausbewohner, die Sperrmüll, der am Folgetag abgeholt werden sollte, auf die Straße brachten.

Als Gegenteil dazu stellte sich im Juli eine Meldung über zwei Randalierer an einer Straßenbahnhaltestelle im Chemnitzer Lutherviertel heraus. Früh morgens um 03.45 Uhr waren vielmehr bereits Arbeiter damit beschäftigt, beschädigte Scheiben des Warteunterstandes wieder in Stand zu setzten.

Dass es auch ganz natürlich und menschlich zu ging, beweiste im Januar eine Frau aus Helbersdorf. Sie sorgte sich um ihren Nachbarn, da sie ihn seit dem Vortag nicht mehr gesehen hatte und er auch die Tür nicht öffnete. Den Beamten öffnete er dann doch. Zuvor hatte er nur seine Hörgeräte nicht genutzt und so die Kontaktversuche der Hinweisgeberin nicht bemerkt.

Im Zeichen des wirklich heißen Sommers 2019 legte sich eine Frau auf dem Sonnenberg nach ihrer Nachtschicht auf dem Balkon zum Schlafen, da dort noch die kühle Nachtluft für einen erholsamen Schlaf sorgte. Das sahen Anwohner allerdings etwas anders und infomierten die Polizei am Mittag über eine regungslose Person auf dem Balkon.

90 Minuten nach Mitternacht wurden Polizisten im Juni in die Scheffelstraße in Chemnitz-Helbersdorf gerufen, da ein Mann auf dem Gehweg ein Feuer entfacht hatte. Ein junger Mann hatte dort tatsächlich Spiritus entzündet – um sich einen Fisch zu garen. Seine sichtliche Alkoholisierung hatte ihn offenbar den Unterschied zwischen dem Gehweg und der Küche nicht erkennen lassen.

Ebenso die Tierwelt hinterließ bei den Polizeibeamten amüsante Stunden. “Über entlaufene Pferde, Rinder, Schafe oder Hunde wird die Polizei tatsächlich öfter informiert als man glaubt. Daher folgen an dieser Stelle andere ungewöhnliche Tierbegegnungen”, heißt es. So erfüllte sich im Polizeirevier Freiberg beispielsweise für den zwölfjährigen Labrador Aron den wenn auch unfreiwilligen Wunsch, einmal als Polizeihund für ein paar Stunden unterwegs zu sein: Kurz vor dem Jahreswechsel hatte sich am späten Abend ein Bürger per Notruf bei den Kollegen gemeldet, weil ihm in Hirschfeld ein ausgewachsener Labrador zugelaufen war. Durch die eingesetzten Beamten konnte in der Nacht nicht ermittelt werden, wem der ausgesprochen folgsame und freundliche Hund gehören könnte. Auch in den benachbarten Polizeirevieren wurde kein Hund vermisst.

Eine Übergabe des Hundes an ein Tierheim scheiterte ebenfalls. Somit wurde der Hund erstmal mit zur Dienststelle genommen und von den Kollegen mit dem Nötigsten versorgt. Auch das regelmäßige „Gassi gehen“ wurde organsiert. Am darauffolgenden Tag gestaltete sich die Suche nach dem Besitzer weiter schwierig. In der zuständigen Gemeindeverwaltung war „zwischen den Jahren“ niemand erreichbar. Nach einigen Telefonaten gelang es schließlich, eine Tierärztin zu finden, die den beim Labrador implantierten Chip auslesen konnte. Glücklicherweise war der Hund bei einem Tierschutzverein registriert. So konnte das Herrchen dann doch noch erreicht und Aron nach gut zwölfstündiger „Dienstzeit“ im Polizeirevier an ihn übergeben werden. Arons Besitzer war glücklich, seinen Hund wieder zu haben. Er hatte schon vergebens in ganz Hirschfeld nach ihm gesucht.